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Breuning (Familienname)

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Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Bedeutung

Über Entstehung und Bedeutung des Namens besteht weitgehend Einigkeit unter den Namensforschern. Förstemann, Bahlow, Heintze-Cascorbi, Gottschald und Brechenmacher leiten ihn übereinstimmend von dem mittelhochdeutschen brunne, d.i. Brustharnisch ab, das über das althochdeutsche brunja vom gotischen brunjôn herkommt. Aber auch das althoch-deutsche brûn für braun, das sich vom gotischen brûnaž , funkelnd, dunkelfarbig, braun ableitet, wird als Wurzel angenommen. Insofern kommt also ein Eigenschaftsname (braun für Haar- oder Hautfarbe, oder der mit dem Harnisch gewappnete), zumindest in Ostdeutschland ein Herkunftsname (z.B. von Brunow kommend) oder auch eine Ableitung aus einem Vornamen (Bruno) in Frage. Kapf sieht auch die Möglichkeit eines Geschlechtsnamens (Sohn des Braun).

Varianten des Namens

Diese obige Wurzel lebt heute in den Namen Braun, Brüning, Bräunling und den verschiedenen Variationen von Breining, Bräuning und Breuning fort. Erste Nennungen bezeugt Förstemann im 8. und 9. Jahrhundert (Bruning, Brunning, Pruning, Pruninc, Prunink, Pruninci, Bruninghus), ja sogar 439 in der Form Bruningum. Bahlow zitiert 1206 Brüning von Staufen und 1284 in Augsburg Chunrat Brünink. Brechenmacher nennt als frühestes Vorkommen 1306 einen Chunrat Bräuninck. Im 15. und 16. Jahrhundert ist in den württembergischen Lager- und Kirchenbüchern neben der Standartform Breuning gelegentlich die Schreibweise Pryning/Bryning aber auch Brönning zu finden und ab etwa Mitte des 17. Jh. Bräuning. Im 18./19. Jh. kommt dort die Schreibweise Braeuning auf, und im 17. Jh. übernimmt eine Breuning-Linie aus dem Vogelsberg in den Niederlanden die Schreibweise Bruinink.

Geographische Verteilung

Besondere Schwerpunkte des Vorkommens sind in der frühen Zeit nicht erkennbar: Im Ober- wie auch im Niederdeutschen kommt der Name in seinen verschiedensten Formen vor. Selbst im Niederländischen (u.a. Bruin, Bruyn, Bruining), im Englischen (Browne, Browning, Bruin etc.) und im Französischen (Brun, Brunot, Brunet, Bruneau usw.) ist er gebräuchlich (Linnartz), die Wurzel ist wohl immer die gleiche.

In Südwestdeutschland gibt es bereits im 14. (so z.B. in Kayh, Bondorf, Tübingen und Schömberg) und 15. Jh. ( Stuttgart, Tübingen, Nürtingen, Sulz a.N. um nur einige zu nennen) einzelne Hinweise auf eine weitere Verbreitung. Im 16. Jh. werden sie zahlreicher: So gibt es Breuning u.a. auch in Ofterdingen, Plieningen, Beutelsbach, Glotzdorf/Baden, Holzgerlingen, Magstadt, Sindelfingen, Weitingen und Nellingen. In den folgenden Jahrhunderten gibt es dann eine Fülle von Breuning-Populationen in Württemberg und Nordbaden.

Aber auch im übrigen Deutschland ist der Name verbreitet. Aus dem 16., aber zunehmend aus dem 17. Jahrhundert werden Breuning im Rheinland, im und um den Odenwald, in Nordhessen, Sachsen, Brandenburg, Thüringen und Schlesien sowie in der Pfalz, in Franken und in Nieder-Bayern bekannt, um nur einige der Vorkommen zu nennen.

Eine Analyse der etwa 30 Millionen Telefonanschlüsse in Deutschland zeigt folgendes Bild für die Namen Breunig/Breuning/Breuninger (insges. 1926 Telefonanschlüsse)und für die Kombination mit "äu" (1786 Anschlüsse) aus. Die Kombination mit "ei" (586 Anschlüsse) zeigt eine stärkere Konzentration auf Südwestdeutschland (aus Platzgründen wurde auf ihre Darstellung verzichtet).

absolute Namensverteilung
Breunig (im Jahr 2002 insgesamt 1211 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 35 Vorkommen,
bis 70 Vorkommen,
bis 105 Vorkommen,
bis 140 Vorkommen,
mehr als 140 Vorkommen
absolute Namensverteilung
Breuning (im Jahr 2002 insgesamt 320 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
bis 30 Vorkommen,
bis 40 Vorkommen,
mehr als 40 Vorkommen
absolute Namensverteilung
Breuninger (im Jahr 2002 insgesamt 395 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
bis 30 Vorkommen,
bis 40 Vorkommen,
mehr als 40 Vorkommen
absolute Namensverteilung
Bräunig (im Jahr 2002 insgesamt 618 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
bis 30 Vorkommen,
bis 40 Vorkommen,
mehr als 40 Vorkommen
absolute Namensverteilung
Bräuning (im Jahr 2002 insgesamt 705 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
bis 30 Vorkommen,
bis 40 Vorkommen,
mehr als 40 Vorkommen
absolute Namensverteilung
Bräuninger (im Jahr 2002 insgesamt 378 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
bis 30 Vorkommen,
bis 40 Vorkommen,
mehr als 40 Vorkommen


Selbst in den USA wurden auf die gleiche Weise etwa 200 Breuning/Brauning /Braeuning-Familien ausgemacht.

Bekannte Namensträger

Sonstige Personen

  • Adolf von Brüning (1837-1884), Gründer der Hoechst AG
  • Eduard Breuninger (+ 1932), Begründer der Warenhauskette Breuninger
  • Fritz Bräuning (1879-1951), deutscher Architekt und Stadtplaner
  • Hermann Bräuning-Octavio (1888-1977), Journalist, Pädagoge, Historiker
  • Johann Jacob Carl Breuning von Buchenbach (um 1531-1617), Obervogt, württ. Gesandter und Verfasser eines Reisebuches „Orientalische Reyß“
  • Julie Bräuning (* 1977), Schweizer Schauspielerin
  • Max Theodor Bräuning (1871-1943), Vorstandsvorsitzender der Deutschen Dunlop 1920 bis 1940
  • Werner Bräunig (1934-1976), deutscher Schriftsteller

Geographische Bezeichnungen

Die sechs Ortsnamen in Deutschland, in denen “breuning” enthalten ist, gehen wohl eher auf einen Namensträger statt direkt auf die ursprüngliche Wurzel zurück. Bekannt sind die heutigen Breunings-/Breunigweiler bei Winnenden und Kaiserslautern, Breunings bei Bad Brückenau, Bräunigk bei Bitterfeld, Breuningshof bei Erlangen und Breinig bei Stolberg/Rheinl. Im Falle des Breuningsweiler bei Winnenden ist die Herkunft von einem Namensträger sehr wahrscheinlich, läßt sich doch der o. g. Obervogt Johann. Jacob Carl Breuning von Buchenbach 1587 in der Nähe nieder.


Literaturhinweise


Benutzte Quellen

  • Bahlow, Hans: Deutsches Namenslexikon, Frankfurt 1972
  • Brechenmacher, Josef K.: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen, Glücksburg 1957
  • Förstemann, Ernst: Altdeutsches Namenbuch, München 1966
  • Gottschald, Max: Deutsche Namenkunde. Unsere Familiennamen, Berlin, New York 1982
  • Heintze-Cascorbi: Die deutschen Familiennamen, Halle/Berlin 1933
  • http://de.wikipedia.org/
  • Kapf, Rudolf: Schwäbische Geschlechtsnamen, geschichtlich und sprachlich erläutert, Stuttgart 1927
  • Linnartz, Dr. Kaspar: Unsere Familiennamen, Bonn 1958


Daten aus FOKO



Daten aus GEDBAS

Bräuning in der Genealogischen Datenbasis (GedBas) sowie weitere Schreibweisen

Persönliche Werkzeuge