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Dürr Kunzendorf

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Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Dürr Kunzendorf


Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Information: Das Dorf Dürr Kunzendorf

Dürr Kunzendorf war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Dürr Kunzendorf zu Polen, polnischer Name: Konradów. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Lage

Dürrkunzendorf, ein langzeiliges Straendorf fränkischer Bauart, liegt an der südlichen Kreisgrneze, an der Straße über Deutsch Wette-Ziegenhals, 23 km von Neisse entfernt, 370 m über NN, am Fuß der Berge zwischen Bischofskoppe und Holzberg. Die nächste größere Erhebung ist der Hutberg (440 m), der einen weiten Rundblick bietet. Durch den Ort fließt der Dorfbach, den in Ziegenhals die Biele aufnimmt. Die nächste Einsenbahnstation ist Ziegenhals-Stadt (3,5 km), eine Poststelle war im Ort. Bis 1907 bestand an der Grenze zu Österreich nach Zuckmantel ein Zollamt.

Zur Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1263 nennt „villa Conradi“ (das Dorf des Konrad), sicherlich wurde das Dorf aber bereits zusammen mit der Stadt Ziegenhals (Gründungsjahr 1254) angelegt. 1284 gehörte das Dorf zu den 65 strittigen Orten. Nach dem Lib. fund. (um 1300) hat „Cunczendorph“ 36 große Huben, die für kleine liegen, der Scholze hat 1 Schenke und 1 Mühle.

Die Gemeinde

  • Dürrkunzendorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauer Johann Geisler) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig noch für Arnoldsdorf und Schönwalde) und des Standesamts. Der Gendarmerieposten war in Schönwalde. Zur Gemeinde gehörten das Dominium Altmannsdorf, das Freigut Klettnig und an der Reichsgrenze das Gasthaus „Golf von Florenz“. Auf dem Gebiet der Gemeinde lag die Ziegenahalser Jugendherberge. Bereits 1900 bestand eine Freiwillige Feuerwehr.
  • Eine Schule wird erstmals 1725 erwähnt. Das zweistöckige Schulhaus, massiv mit Schieferdach, stammt von 1862; es wurde 1904 erweitert. 1925 besuchten 147 Kinder die dreiklassige Schule.
Unterricht gaben 1925: Hauptlehrer Joseph Grummann und die Lehrer Paul Rischer und Kurt Rogoll, 1935: Hauptlehrer Franz Kunert und die Lehrer Karl Krist (auch 1939), Bertold Mannel, Karl Schmidt, 1939: Hauptlehrer Peikert.
  • Die Gemeindeflur ist 990 ha groß; 1863 ist in einer Beschreibung zu lesen: „Der Boden ist nass und kalt, auch bergig und mit steinigem Untergrund“. Das Dominium (269 ha) war seit 1906 Staatsbesitz (Pächter Kurt Hanke). 1736 hatte man das Freigut Klettnig (42 ha) vom Gutsbesitz abgetrennt (Besitzer Theodor Hubrich).

Kirche

  • Früher gehörte das Dorf zur katholischen Pfarrei Ziegenhals. Im Ort war ein hölzerner Glockenturm. Eine eigene Kirche war lange geplant – Die Inflation nach dem 1. Weltkrieg vereitelte zunächst die Ausführung. Im Jahr 1937 baute die Dorfgemeinde aus eigenen Mitteln die Christ-König-Kirche (Grundstein am 11.4.37, Weihe am 7.12.1937, Architekt Hinssen-Neisse, Bauausführung Maurermeister Pelz-Dürrkunzendorf). Kirmes war am Snntag nach Michaelis (25.9.); es hieß: „Michael darf zur Kirmes nicht mitessen“.
  • Die zuständige evangelische Kirche war in Ziegenhals.

Bewohner

Einwohnerentwicklung

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 345 Einwohner, 72 Stellen
1845: 1266 Einwohner (2 ev.), 195 Häuser
1895: 1152 Einwohner (10 ev.), 173 Häuser, 255 Haushalte
1939: 1250 Einwohner, 365 Haushalte
  • Im Dorf gab es 1937: 2 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Fahrradhandlung, 1 Friseur, 3 Gasthöfe, 5 Gemischtwarenläden, 1 Ingenieur, 3 Sargfabriken, 2 Schmiede, 2 Schneider, 2 Schuhmacher, 1 Schuhgeschäft, 2 Stellmacher, 5 Tischler, 1 Ziegelei, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.

Liste der Einwohner, die 1935 in Dürr Kamitz wohnten

Flucht und Vertreibung 1945



Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

  • POLNISCHES STAATSARCHIV: Ziegenhals (Glucholazy) Kreis Neisse (mit Filiale Langendorf Kreis Neisse)
Kath. KB-Duplikate: Taufen 1817-1818, 1850-1866, Heiraten 1817, 1819-1832, 1835-1836, 1838-1839, 1841-1832, 1845-1848, 1850-1866, :Tote 1817-1827, 1838-1847, 1849-1866 sind online. https://szukajwarchiwach.pl/45/3246/0#tabJednostki
  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Ziegenhals Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online *kann erkundet werden, welche Jahrgänge zur Verfügung stehen: https://www.familysearch.org/search/catalog

Denkmäler

Dürr Kunzendorf: http://www.denkmalprojekt.org/2010/duerr-kunzendorf_wk1_os.htm

Bibliografie


Webseiten


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Daten aus dem GOV

GOV-Kennung object_188450
Name
  • Dürr Kunzendorf (- 1945) (deu)
  • Konradów (1945 -) (pol)
Typ
  • Dorf
Einwohner
  • 1260 (1939)
externe Kennung
  • SIMC:0494700
Karte
   

TK25: 5770

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Głuchołazy (1999 -) ( Stadt- und Landgemeinde ) Quelle

Dürr-Kunzendorf (- 1945) ( Gemeinde ) Quelle Teil II - S. 18



Die angegebene Kennung "188450" ist nicht bekannt.
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