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Der Glomssack zu Memel

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An der äußeren Festungsbrücke zu Memel befand sich früher ein Glomssack, von Metall gegossen, welcher zwei Centner schwer war, und zum Aufziehen und Niederlassen der Brücke diente. Derselbe hatte folgenden Entstehungsgrund:

Als nämlich Erich König von Schweden einsmal das Schloß Memel belagerte, hat sich die inliegende Mannschaft so tapfer und so lange gehalten, daß zuletzt gar kein Proviantvorrath mehr da war, außer eine einzigen litthauische Glomskäse. Da beriethen die Belagerten unter einander, was zu thun, und sie kamen endlich überein, den Käse in das Lager der Feinde zu werfen, und diese dadurch glauben zu machen, daß sie noch vielen Vorrath hätten.

Sie thaten also, und täuschten den Feind dadurch wirklich, denn dieser verzweifelte nun, die Übergabe durch Hunger zu erzwingen, wenn die Belagerten noch so schöne Käse muthwillig fortwerfen könnten, und er hob die Belagerung auf und zog ab. Darauf hat man zum steten Andenken diesen Glomssack gegossen und dort aufgehangen, nach welcher Seite der Käse über die Mauer geworfen war.


Literatur

  • Tettau, v.: Volkssagen Ostpreußens, Litthauens und Westpreußens, Berlin 1837
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