Kopie des alten Systems

Dies ist eine alte Kopie des GenWiki und spiegelt den Stand vom 8. Mai 2022 wider.

This is an old copy of the GenWiki and reflects the status as of May 8, 2022. Please visit us at wiki.genealogy.net

Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/162

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.

Wechseln zu: Navigation, Suche
GenWiki - Digitale Bibliothek
Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[161]
Nächste Seite>>>
[163]
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Gürzenich, (1200) Gurzenich, ¾ Stunde von Düren, 8 Stunden vom Regierungshauptorte entfernt, ist ein großes, sehr in die Länge gestrecktes Pfarrdorf mit 1167 Einwohnern. Es wird bereits im Pfarrverzeichnisse aus dem 13. Jahrhundert mit einer Vikarie aufgeführt und gehörte damals zum Dekanat Jülich. Der Herzog von Jülich hatte (1400) das Patronatrecht bei dieser Kirche. Aus diesem Orte ist einst ein ansehnliches Rittergeschlecht hervorgegangen, das in Köln angesiedelt war. 1152 kommt Adolf von Gürzenich, 1192 Hermann, 1219-32 Winand, 1298 Everard von Gürzenich in Jülichschen, Kölnischen und andern Urkunden vor. Letzterer war kölnischer Bürger und besaß den Gürzenicher Hof daselbst. — Gürzenich war vor der französischen Besitznahme der Länder des linken Rheinufers eine jülichsche Unterherrschaft, deren Grundherren die Grafen Schellart waren. Die französische Revolution, sagt A. Fahne, hat dem letzten Grafen, der zu Gürzenich wohnte, durch Aufhebung der Zehnten und Renten in einer Nacht mehr als 3 Viertel seines ungeheuern Vermögens geraubt. Dieser Umstand, gepaart mit Familienzwist, Mißheirathen u. s. w. haben den Ruin vollendet. Die jetzigen Grafen sind verarmt, ihre noch vor wenigen Jahren so stolze Burg zu Gürzenich, ein Prachtbau, ist spurlos verschwunden. Ackersleute hatten sie mit mehreren Morgen Landes gekauft und, nicht reich genug, den Bau zu unterhalten, rissen sie ihn nieder und verkauften das Material. Wo einst Feste auf Feste sich drängte und Ahnenstolz das Thor ängstlich verschlossen hielt, da weiden jetzt die Heerden und weht der Wind über kahle Felder. Johann Schellart, Ritter, kommt

Persönliche Werkzeuge