Kopie des alten Systems

Dies ist eine alte Kopie des GenWiki und spiegelt den Stand vom 8. Mai 2022 wider.

This is an old copy of the GenWiki and reflects the status as of May 8, 2022. Please visit us at wiki.genealogy.net

Deutsche Namenkunde (Kluge)/005

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.

Wechseln zu: Navigation, Suche
GenWiki - Digitale Bibliothek
Deutsche Namenkunde (Kluge)
Inhalt
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[004]
Nächste Seite>>>
[006]
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.


Heldensage, im Bereich der Einnamigkeit zu Lieblings- oder Modenamen geworden, so hört frühzeitig der Personenname auf, als Marke oder Erkennungszeichen zu genügen. Zwar in der engeren Haus- und Hofgemeinschaft behält die Einnamigkeit im allgemeinen ihre Lebensmöglichkeiten. Aber im öffentlichen Leben der Volksversammlung und des Kriegsbereichs wird die Einnamigkeit für Männer zur Unmöglichkeit, und nun bahnt sich langsam die Zweinamigkeit an.

      1. Der erste Schritt zur Zweinamigkeit ist der Zusatz des Vaternamens: Hadubrand Hildebrands Sohn, Hildebrand Heribrands Sohn, Siegfried Siegmunds Sohn. Diese bequeme Zweinamigkeit, die noch heute auf Island gilt (z. B. Gudbrand Vigfusson, Finnur Jonsson), hat bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts bei den Friesen geherrscht. Da galten Namen wie Paul Petersson, Peter Paulsson, Peter Petersson und Paul Paulsson oder verkürzt Herbert Herberts, Behrend Behrens. Ausläufer dieser alten Zweinamigkeit stecken in Familiennamen wie Mattheson und Anderson, Detlefsen, Hansen, Jakobsen, Jansen, Johannsen, Mommsen, Nissen, Petersen.

      Solche bequeme Zweinamigkeit erhält eine leichte Spielart, wenn der Begriff „Sohn“ neben dem genitivischen Vaternamen verschwiegen wird. So heißt es auf griechisch nicht nur Σωκράτης Σωφρονίσκου υίόςΣοφοκλής Σοφίλλου υίός, sondern auch kurzweg Σωκράτης Σωφρονίσκου, Σοφοκλής Σοφίλλου. So konnte man unter der Herrschaft des mittelalterlichen Lateins in lateinischen Urkunden des 13./14. Jahrhunderts bei deutschen Männern neben Paulus filius Petri oder Fridericus filius Bernhardi auch Einträge wie Paulus Petri oder Fridericus Bernhardi antreffen. Hier liegt deutlich der

Persönliche Werkzeuge