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Deutsche Namenkunde (Kluge)/012

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ndd. Witte, auch Schwarzkopf, Weißhaupt, Witkop, Breitkopf, Breithaupt aus ursprünglichen Beinamen. Eine erbliche Eigenschaft steckt sicher auch in ursprünglichen Beinamen wie Hager, Mager, Scheel, Schmal, Schnell (Snell), Stark(e) und ebenso in Baumstark, Hartknoch. Hier erklären sich aus Beinamen auch Familiennamen wie Bräunlich, Ehrlich, Fröhlich, Grämlich, Greulich, Redlich, Säuberlich, Willich, Wunderlich, desgleichen Fromm(e), Grimm(e), Kahl(e), sowie Alt, Heilig, Hübsch, Jung, Schwind, Stolz, Traut, Wacker. Schon in Zeiten der Einnamigkeit finden sich Fälle von Beinamen, und wie wir noch in der Häuslichkeit Großer, Kleiner, Langer, Dicker als Namensersatz verwenden, ohne Mißverständlichkeit befürchten zu müssen, so können sich derartige Ersatzrufnamen festgesetzt und schließlich vererbt haben.

      4. Eine weitere Möglichkeit des Festsetzens von Zweinamigkeit, die erblich werden kann, bieten Stand und Amt, Beruf und Gewerbe. Heutzutage verwenden wir Wörter wie Schaffner oder Kellner oder Wirt im Sinne von Rufnamen, wenn wir Männer, deren wirkliche Namen wir nicht kennen oder nicht zu kennen brauchen, in der Ausübung ihres Berufs anreden. Freilich haben die alten Deutschen nur den Kriegsberuf und das Kriegshandwerk anerkannt; vgl. Weigand, Wiegand aus mhd. wîgant ‘Kämpfer, Krieger’, Degen, Reck(e) aus mhd. dëgen, recke; auch Hergesell, Heerdegen und Dietdegen (aus mhd. dietdëgen). In der Zeit der Einnamigkeit treten daher keine wirklichen Berufsnamen auf. Sie setzen sich erst im 13./14. Jahrhundert durch, als mit dem Aufblühen der Städte die Zweinamigkeit für größere Verhältnisse zur Notwendigkeit wurde. Manche Gewerbe, die eine wertvollere Einrichtung und eine besondere Ausbildung

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