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Deutsche Namenkunde (Kluge)/039

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Merkenfritz als Fortsetzung einer älteren Genitivform Erkenfrid-es (eigtl. ‚zum Erkenfridsdorf‘). Vgl. Ortsnamen wie Burkhards, Gerhards, Helmbrechts.

      Neben die Ortsnamen, die mit einheimischem Sprachgut bequem zu deuten sind, stellen sich einige fremde Ortsnamen ältester Zeit. Alte Kelten- und Römerstädte besonders im Rheingebiet haben ihre Namen schon gehabt, als die Germanen selber noch nicht in Städten, sondern erst in Einzelsiedelungen wohnhaft waren. Schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung lernten die Germanen solche Fremdnamen kennen und eigneten sie sich dann mit den Plätzen selber an. Keltisch sind Dormagen Durnomagus, Jülich Juliâcum, Ladenburg Lupodûnum, Mainz Moguntiâcum, Solothurn Salodûrum, Thun Dûnum, Windisch Vindonissa, Winterthur Vitudûrum, Worms Borbetomagus, Zarten Tarodûnum (kelt. magus bedeutet eigtl. ‚Ebene‘ und dûrum dûnum ‚fester Platz‘). Keltische Plätze waren auch Augst und Augsburg = lat. Augusta Rauracorum und Augusta Vindelicorum. Alte Römerstädte sind Koblenz Confluentia, Köln Colonia, Konstanz Constantia, Passau Batavia, Zabern Tabernae. Trier ist eine römische Gründung des Kaisers Augustus (Augusta Treverorum).

      3. Einzelne Flüsse haben ihre heutigen Namen schon seit der Römerzeit: Albis Elbe, Amisia Ems, Danûvius Donau, Isara Isar, Licus Lech, Lupia Lippe, Moenus Main, Mosella Mosel, Nicer Neckar, Sala Saale, Sara Saar, Vistula Weichsel, Visurgis Weser. Als uraltes Sprachgut können sie mit deutschen Sprachmitteln in ihrem Inhalt nicht klar gemacht werden. Es handelt sich zumeist um Namen, die vor einer Besiedelung der betreffenden Flußgebiete durch germanische Stämme schon bestanden,

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