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Deutsche und französische Kultur im Elsass/019

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Deutsche und französische Kultur im Elsass
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französischer Gesinnung. Auch sind die Priester selbst, soweit die Kirche eine nationale Färbung zulässt, in Tracht, Sprache und mancherlei Gewohnheiten völlig französisch. Aber man kann nicht sagen, dass die katholische Kirche, solange das Elsass französisch war, eine energische Trägerin der französischen Kultur gewesen sei. Was sie beim Unterricht und sonstigen Aufgaben in dieser Richtung that, geschah mehr im Auftrag des Staates wie aus eigenem Antrieb. Ja sie war bestrebt, das Eindringen der französischen Kultur, besonders der Sprache, möglichst zu verhindern, um das Volk vor irreligiösen Ideen zu schützen, ihm seine Sitteneinfalt und sich selbst den massgebenden Einfluss zu erhalten. In den beiden grossen Städten ist heute die Masse der Bevölkerung der Kirche durch die Sozialdemokratie ganz entfremdet worden. Die protestantische Bevölkerung in Stadt und Land ist allgemein religiös ziemlich indifferent. Höchstens die Reformierten des Oberelsasses machen davon eine Ausnahme. Solange das Land französisch war, bildete das evangelische Bekenntnis, besonders das lutherische im Unterelsass, einen gewissen Gegensatz zur französischen Nationalität. Die katholische Kirche war so sehr mit Frankreich verbunden, dass der protestantische Elsässer sein Deutschtum unwillkürlich als Schutz für seinen Glauben hervorkehrte. Die protestantischen Gelehrten- und Theologenkreise machten in Deutschland ihre Studien, unterhielten einen regen geistigen Austausch mit ihren deutschen Berufsgenossen und pflegten deutsche Sprache, Dichtung, Sitte, die deutsche Überlieferung und das deutsche Volksleben im Elsass. Die protestantische Bauernschaft des Nordens hat daher wohl unter dem Einfluss ihres Bekenntnisses und ihrer Pfarrer ihre deutsche Art am besten von allen Bevölkerungsklassen des Elsasses erhalten. Die protestantischen Theologen und Gelehrten

Bildunterschrift:
TH. SCHULER: HIRT AUS ROTHLACH (beim Hochfeld).
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