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Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren/099

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Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren
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dessen gleichnamiger Sohn P. an St. Petri daselbst.[1] Er litt an großer Körperschwäche, sodaß die Gemeinde seiner überdrüssig ward und um einen andern Seelsorger bat. Der Sup. schickte den Wittenfördener P. Leomann nach Tarnow, um ihn eine Probepredigt halten zu lassen; als Lindenberg jedoch davon erfuhr, eilte er rasch auf die Kanzel und las die Historie von der Zerstörung Jerusalems vor, bis der Sup. ihm dies durch den Küster verbieten ließ. Lindenberg trat denn auch ab, und der Nachfolger hielt seine Predigt.[2] – Eine Filialkapelle bestand ehedem in Mühlengeez; sie war aber 1593 schon verfallen.

      1610–1639. Leomann, Georg, geb. zu Neubrandenburg 1579, vorher P. in Wittenförden 1608, vordem R. in Fürstenberg. Er tat 1618 die Tochter des Claus Wesche, die, nach ihrer Angabe aus Versehen, „schlimmes Lein“ auf des Schulzen Acker gesäet, öffentlich in den Bann mit den Worten: „Sie solle dem Teufel befohlen sein, der sie plagen solle in Rusch und Busch, auf Stegen und Wegen, in Kammern und Kemmladen, und alle Wege, wo sie gehe und stehe, in Heid' und Weid', und sie solle eher verdorren als die Borke auf dem Baume.“ Die Gemeinde mußte zu diesem Fluche dreimal Amen sagen. Der Bann währte vierzehn Tage; nach Ablauf derselben mußte die Sünderin sich mit einem Gulden lösen. Leomann wurde dieserhalb ins Gefängnis zu Warin gesetzt und mußte vor seiner Entlassung aus demselben 1618 Juli 29 schriftlich Urfehde schwören und außerdem den Sup. und die ad hoc nach Warin geladenen Amtsbrüder um Verzeihung bitten, was diese durch Namensunterschrift bezeugen mußten. Alsdann ging er wieder nach Tarnow und an sein Amt.[3]

      1639–1642. Krüger, Johann, vielleicht aus Treptow (imm. 1637). P. 1639 Mai 30, konnte 1642 wegen schwerer Erkrankung der Kirchenvisitation nicht beiwohnen und mag bald danach gestorben sein.

      1643–1653. Engel, Johannes, aus Bernau, P. 1643 Sept. 23, wurde P. in Bützow 1653 Juni 12 (s. d.).

      1653–1680. Holste, Lorenz, geb. zu Malchin 1615, Sohn des Bürgermeisters Johann, vorher Kantor in Bützow 1641, P. in Boitin, das er später auch noch von Tarnow aus bis 1655


  1. Rost. Archivakten und Leichenprogramm auf Caspar Lindenberg, P. zu Lübeck († 1713), in der Schweriner Regierungsbibl.
  2. Schildt, Jahrb. 49, S. 259. Die Angaben von dem sehr hohen Alter Lindenbergs ist jedoch nicht zutreffend; nach den Akten war er 1593 38 Jahr alt. Dazu stimmt auch das Immatrikulationsjahr.
  3. Das. S. 259 f.
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