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Erziehung im XX. Jahrhundert/034

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Erziehung im XX. Jahrhundert
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Gewöhnung und durch Entwicklung der geistigen und sittlichen Kräfte des Kindes, aber nicht durch Worte und auch nicht durch die Mitteilung von Wissensstoff. Hierin ist die grosse Ueberlegenheit des Hauses als Erziehungsanstalt gegen- über der Schule begründet. Vater und Mutter können in viel wirksamerer Weise durch das Beispiel erziehen als der Lehrer, und vor allem hat das Haus vor der Schule eins voraus was für die Erziehung ganz ausserordentlich wichtig ist: die von Natur gegebene tiefe Liebe zum Kinde. Gewiss wird auch jeder rechte Lehrer die Kinder lieben, deren Erziehung ihm übertragen ist, aber seine Liebe muss naturgemäss anderer Art sein als die der Eltern, und kann diese an Stärke und Innigkeit niemals erreichen. Namentlich in den grossstädtischen Schulkörpern, in denen die einzelnen Klassen ihre Lehrer mit jedem Jahre wechseln oder gar zu gleicher Zeit von verschiedenen Fachlehrern unterrichtet werden, wird sich das Verhältnis des Lehrers zum Kinde nur ausnahmsweise besonders herzlich gestalten lassen. Auch hat der Lehrer viele Kinder zu erziehen und kennt diese im einzelnen in manchen Fällen kaum dem Namen nach. Dadurch geht die Möglichkeit verloren, das einzelne Individuum zu berücksichtigen und es so zu behandeln, wie es seine Eigenart verlangt. Um gerecht zu sein, muss der Lehrer mit gleichem Masse messen, und doch liegt eine grosse Gefahr

Bild: Gemeinde-Doppelschule Christianiastrasse, Berlin.
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