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Fastnacht (Münsterland)

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Heischebrauch zur Fastnacht:
Wurstsammler in Gescher (Bronzeguss)

Amtssprache

  • Fastnacht
Bedeutung
Zinstermin (z.B. einholen der Rauchhühner, Abgaben an die Gemeinheit), die Nacht vor Aschermittwoch, an welchem Tage die Fastenzeit der Christen anfänget [1]
Bedeutung
Ein Heischebrauch, bei dem auch die "Domestigenen" von der Herrschaft Gaben erbaten, das Findwerk (z.B. fette Mettwurst). Dazu konnte dann Anisschnaps als Beigabe auf einem (Holz-)Löffel ausgeschenkt werden (Gläser hatten im 18. Jhdt. auf dem Lande Seltenheitswert).

Beispiel

  • Haus Ostendorf: Jährliche Onera: (...) vom Haus gibt 14 schill. Phacht am hochadeliche Hause Oestendorf, vom Garten und Wiese jährlichs auf Fastnacht an die Gemeinheit 1 Rt
  • Haus Ostendorf, Kornempfangsregister: 1740 März auf 17.: Dem Rüther über die Lippe, ihr behufs Vicari Daldrup 1/2 Aniser - Brandwein, sofern gyso den hat, per sofort und für die Domestigenen auf Fastabend den Brandwein zu Findwerk, intaubt 16 1/2 Kannen, per Kanne 11 Stüber, geliefert, gezahlt 4 Scheffel Roggen, per Scheffel 40 Stüber gezahlet [2]

Fußnoten

  1. Quelle: Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Leipzig 1793-1801)
  2. Quelle: Vereinigte Westfälischen Adelsarchive e. V, Ostendorf (Lem.O), Findbuch, Lagerbuch II.
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