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Gerteisen (Familienname)

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Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Bedeutung

Herkunft und Geschichte

Die Namen Gerteis(en/er), Gertis(en/er), Gartiser stammen aus dem Südwesten des deutschen Reiches, schwerpunktmäßig aus dem Gebiet des Hoch- und Oberrheins, wo bis heute noch eine überdurchschnittliche Häufung des Namens festzustellen ist.

Erste Belege

  • Gertisen (1290), Basel [1]
  • Abelin Gertysen (1381), Pforzheim
  • Hans Garteyssen, Abt Rudolf III. von Sax zu Einsiedeln verleiht dem Hans Garteyssen die Kirche Schelingen (1444) [2]
  • Peter Gartysen, Vogt zu Denzlingen (1490) [3]

Linien im 19.Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert lassen sich mehrere, unverbundene Hauptlinien im heutigen Bundesland Baden-Württemberg nachweisen:

Migration und Auswanderung

Einen familiengeschichltich schwer nachvollziehbaren Bruch bedeutete der Dreißigjährige Krieg (1818-1848), der im Südwesten Deutschlands zu erheblichen Verwerfungen führte. Manche Ortschaften wurden fast vollständig zerstört. In Denzlingen zählte der Name Gartheys bis vor dem Krieg zu den häufigen Namen. Nach dem Krieg ist er nicht mehr belegt.

Die nach Niederschlagung der Salpetererunruhen in der Grafschaft Hauenstein wurden führende Salpetererfamilien im 18. Jahrhundert ins Banat deportiert. In der Ortschaft Saderlach, das 1737 neu gegründet und besiedelt wurde, findet sich auch der Name Gerteis. Weitere Familien zogen noch im 19. Jahrhundert nach Ungarn nach.

Bis ins 19. Jahrhundert verließen nur wenige Männer und Frauen ihre angestammte Heimat und zogen selten weiter als bis in benachbarte Ortschaften. Die politischen und sozialen Verhältnisse des 19. Jahrhunderts führten zu einer deutlich erhöhten Mobilität, sei es durch bloße wirtschaftliche Not, durch neue technische Möglichkeiten oder soziale Aufstiegschancen durch Gewerbe und Bildung. Durch Auswanderung gelangte der Name sowohl nach Amerika und vereinzelt nach Australien, Afrika und Asien, als auch in andere Teile Deutschlands und Europas.

Bedeutung

Die Namen gehen auf das mittelhochdeutsche gart-îsen (Stachel, Treibstecken, auch Sense, Hippe) zurück. Der Name kann sich sowohl auf einen Schmied als Hersteller dieser landwirtschaftlichen Werkzeuge beziehen, als auch auf den Landwirt, der diese für seine Tätigkeit benutzte.

Ochsenstachel

Der Familienname geht möglicherweise auf das mittelhochdeutsche Wort gartisen, neuhochdeutsch Garteisen oder Gerteisen zurück, das die eiserne Spitze des Treibsteckens (Gart oder Ochsenstachel) bezeichnet. Mit dem Gart wurden, beispielsweise beim Pflügen, die Ochsen zur Arbeit angetrieben und durch Piksen, Stoßen und Schubsen mit dem spitzen Ende gelenkt. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, 'garteisen'

vgl. Einer, der die Ochsen antrieb

Falcastrum, Sense, Hippe

Im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm findet sich folgende Erklärung: gerteisen: n. sarpa, gertysen St. Galler vocab. des 15.jh. bei Tobler appenz. sprachsch. 219 a, ahd. gertîsen, falcastrum Graff 1, 490. Dief. 223 b, s. gerter und das zweite gertel (Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Bd. 5)

Eine Hippe (auch Heppe, Häbe, Knipp, Säsle, Rebmesser oder Gertel) ist ein Werkzeug, das je nach Größe und Ausführung zu unterschiedlichen Arbeiten in der Land- und Waldwirtschaft, im Wein- und im Gartenbau verwendet wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Hippe_(Werkzeug)

Varianten des Namens

Gertis, Gerteis, Gerteiser, Gertiser

Geographische Verteilung

Der geographische Ursprung des Namens liegt im deutschen Südwesten am Hochrhein, Oberrhein und im Breisgau. Die folgenden Grafiken zeigen die geografische Verteilung der häufigsten Varianten des Namens in Deutschland im Jahr 2002.

Gerteis

Relativ Absolut
relative Namensverteilung
Gerteis (im Jahr 2002 insgesamt 77 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 10 Vorkommen pro Mio,
bis 35 Vorkommen pro Mio,
bis 70 Vorkommen pro Mio,
bis 105 Vorkommen pro Mio,
bis 140 Vorkommen pro Mio,
mehr als 140 Vorkommen pro Mio
absolute Namensverteilung
Gerteis (im Jahr 2002 insgesamt 77 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
bis 30 Vorkommen,
bis 40 Vorkommen,
mehr als 40 Vorkommen

Gertis

Relativ Absolut
relative Namensverteilung
Gertis (im Jahr 2002 insgesamt 41 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 10 Vorkommen pro Mio,
bis 15 Vorkommen pro Mio,
bis 30 Vorkommen pro Mio,
bis 45 Vorkommen pro Mio,
bis 60 Vorkommen pro Mio,
mehr als 60 Vorkommen pro Mio
absolute Namensverteilung
Gertis (im Jahr 2002 insgesamt 41 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 5 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 15 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
mehr als 20 Vorkommen

Gerteiser

Relativ Absolut
relative Namensverteilung
Gerteiser (im Jahr 2002 insgesamt 26 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 10 Vorkommen pro Mio,
bis 20 Vorkommen pro Mio,
bis 40 Vorkommen pro Mio,
bis 60 Vorkommen pro Mio,
bis 80 Vorkommen pro Mio,
mehr als 80 Vorkommen pro Mio
absolute Namensverteilung
Gerteiser (im Jahr 2002 insgesamt 26 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 5 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 15 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
mehr als 20 Vorkommen

Gerteisen

Relativ Absolut
relative Namensverteilung
Gerteisen (im Jahr 2002 insgesamt 24 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 10 Vorkommen pro Mio,
bis 15 Vorkommen pro Mio,
bis 30 Vorkommen pro Mio,
bis 45 Vorkommen pro Mio,
bis 60 Vorkommen pro Mio,
mehr als 60 Vorkommen pro Mio
absolute Namensverteilung
Gerteisen (im Jahr 2002 insgesamt 24 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 5 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 15 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
mehr als 20 Vorkommen

Bekannte Namensträger

Gerteis

Gertis


Metasuche

Metasuche zu den wichtigsten Varianten des Namens

zum Familiennamen: Gerteisen

zum Familiennamen: Gerteis

zum Familiennamen: Gertis

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