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Geschichte der Gemeinde Wegberg/066
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Geschichte der Gemeinde Wegberg | |
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heidnischen Wotansfestes mit seinen Freudenfeuern das St. Martinsfest.
4. St. Nikolausfest.
Ebenso wie das St. Martinsfest ist auch St. Nikolaus der Freudenbringer für die Kinder. Die Weihnachtsbescherung hat nur wenig Eingang gefunden. Schon wochenlang vor dem Feste (6. Dezember) befleißigen sich große und kleine Kinder einer guten Führung, damit sie vom heiligen Mann nicht gestraft werden. Die Kleinen singen plattdeutsch, mit hochdeutsch untermischt:
- „Sinter Klos, de helige Mann
- Hät die beste Box wohl an
- Do geht hä met no Spanie
- Kauft Nüsse und Kastanie
- Bringt den kleinen Kindern was mit
- Die großen läßt er laufen
- Die können sich ja was kaufen“
oder aber das bekannte Nikolauslied, dessen erste Strophe lautet:
- „Gleich geht unsere Schule aus,
- Dann gehn wir vergnügt nach Haus,
- Lustig, lustig trallerallera,
- Nun ist Nikolaus Abendtag“.
5. Heringsschürgen.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde noch das „Heringsschürgen“ (Heringsfahren) ausgeübt und zwar als Zeichen der beginnenden Fastenzeit und der Herrschaft des Fisches.
Am Aschermittwoch nach genossenen Fastnachtsfreuden, welche letzteren sich hier auf kleinere Umzüge von maskierten und in einfachster Weise kostümierten Personen, sowie Tanzbelustigungen beschränkten, wurde an einer Schnur ein Hering aufgeknüpft. Ein Bursche setzte sich nunmehr auf das Kopfbrett einer Schiebekarre und wurde von einem anderen unter der Schnur durchgefahren, wobei der erstere versuchen mußte, ohne Zuhilfenahme der Hände mit dem Munde den Hering zu ergreifen. Gelang ihm das, so wurde der Hering sein Eigentum, im anderen Falle wurde er ausgelacht und von jemand anderem abgelöst.