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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/015

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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über die Pfarrkirchen der Erzdiöcese Köln aus dem 15.Jahrhundert, kommt Bedburdyck als Patronat des Domstiftes nicht mehr vor. Wahrscheinlich hatten die Grafen Salm dasselbe von neuem erworben. Sie blieben Patrone bis zur französischen Zeit.[1]

Das Vorgehen des Erzbischofs Hermann von Wied in reformatorischen Bestrebungen übte nachtheiligen Einfluß auf Klerus und Adel. Zu letzterem gehörten auch Johann IX., Graf zu Salm-Dyck, und sein Sohn Werner. Zwar trennten sie sich nicht persönlich von der alten Kirche, jedoch zeigten sie sich den Neuerern gewogen. 1543 hielt sich der Pastor von Lyskirchen in Köln, Mathias Günther von Gladbach, der christlichen Lehre halber auf dem Schlosse Dyck auf. Graf Johann richtete am Sonntage Quasimodo geniti genannten Jahres an den Erzbischof Hermann von Wied die Bitte, "derselbe wolle des Pastors (Günther) Sache mit synen kyrspeltzverwandten dahin verrichten, daß etwa einen Monadt zeit oder zweene weiter die Meinen zu lehren gnediglich befehlen (auch von andern umliegenden Pastoiren angesonnen zu pitten) uff das christliche leer Iren vurgank gewinne".[2]

Pastor Günther musste aber in demselben Jahre, 1543, als Ketzer und Schismatiker seine pfarramtliche Thätigkeit in Köln einstellen und das Predigen seinem Kaplan überlassen. Am 7.Mai d. J. befahl der Raht, über dasjenige, was jener Pastor über die kirchlichen Ceremonien, namentlich über die Messe gepredigt habe, Erkundigungnen einzuziehen. Am 13. October wurde ihm die Erklärung zugestellt, daß er in der Stadt nicht länger geduldet werde. Anfangs December mußte Günther die Stadt verlassen. Er wandte sich nach Bonn.[3] 1563 war Thomas v. Merkelbach aus Dahlen Pastor von Bedburdyck und zugleich Hofprediger und Kaplan auf dem Schlosse Dyck. 1564 richtete er an die Gräfin Elisabeth zu Salm hinsichtlich der Besetzung der Pfarreien folgendes Schreiben: "In Vergebung der Kirchen will nöthig sein, das man mit Gott allmächtig und mit dem göttlichen wort rathspflege, damit nichts zum Verderben der armen Gemeinden vorgenommen werde; denn ess ist leider der gebrauch in vielen landen, das man mehr aus gunst, denn nach erforderung der notturft und Seligkeit die Kirchen vergibt. Ess gehet aber die Sehlen und nit den Leib an und müssen Eure Gnaden vor dem strengen Urtheile Gottes von der Collation Antwort geben. Darumb wil eine fleißige, christliche hertzliche Vorbetrachtung in diesem fall stat haben.


  1. Dumont, Descriptio, 5
  2. Archiv zu Dyck
  3. Ennen, Geschichte der Stadt Köln, IV 451
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