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Giersdorf Kreis Neisse

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Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Giersdorf Kreis Neisse


Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Information: Das Dorf Giersdorf

Giersdorf zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Zum Dorf gehörten die Kolonien Wilhelmsthal (1782 gegründet) und Domsdorf. Heute heißt der Ort Gieralcice und liegt in der Woiwodschaft Opolskie in Polen.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Geographische Lage

"GIERSDORF, ein Waldhufendorf 300 m über NN, 20 km südlich von Neisse, liegt an der Straße über Bielau-Bischofswalde. Durch das Dorf fließt ein Bach, den in Bischofswalde die Mohre aufnimmt. Die nächste Eisenbahnstation ist Bischofswalde (3 km), eine Poststelle war im Ort. (Karte zur geographischen Lage siehe auch: http://online-ofb.de/giersdorf.

Zur Geschichte

Der Ort wird 1284 („Geraltici") unter den bekannten 65 Dörfern erstmals genannt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß das Dorf („Gerhardi villa") 42 große Huben, die für kleine lagen, davon hatte die Kirche 2, der Scholze 8 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 1 Rad. 1643 wird eine Wehranlage im Ort genannt. Der Visitationsbericht der Diözese nennt für 1666 einen Kirchschreiber aus Borkendorf, der vermutlich im Ort Schule hielt.

Die Gemeinde

Giersdorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauer Johann Metzner) gehörte zum Amtsbezirk Bischofswalde und war Sitz des Standesamts und des Gendarmeriepostens. Ein Kindergarten wurde um 1937 im Ort eingerichtet. Die Schwesternstation der Mägde Mariens war in Bischofswalde (1911 gegründet.

  • Der Visitationsbericht der Diözese nennt für 1666 einen Kirchschreiber aus Borkendorf, der vermutlich im Ort Schule hielt. Das :zweistöckige Schulhaus stammt von 1835. Im Jahr 1925 besuchten 163 Kinder die dreiklassige Schule.
Unterricht gaben 1925: Hauptlehrer Julius Schmolke; Lehrer Hermann Laake (auch 1939); Lehrer Joseph Thamfald; 1935: Hauptlehrer :Wilhelm Törkott; 1939: Hauptlehrer Emanuel Raczek, Lehrer Gerhard Riedel. Das Dorf besaß eine Freiwillige Feuerwehr.
  • Die Gemeindeflur ist 1109 ha groß. In einem Bericht von 1863 heißt es: „Der Boden ist fruchtbar, besteht aus Lehm und etwas Sand :und trägt Getreide aller Art, Raps, Flachs, Klee und Obst.“ Das Rittergut (80 h) hatte öfter den Besitzer gewechselt. Seit 1932 war :es zusammen mit dem Gut Domsdorf Eigentum von Carl :Hermann. Das Herrenhaus des Ritterguts stammt vom Anfang des 17. Jahrhunderts. :Flurnamen sind: Hahnenbusch, wüster Grund, Domsdorf.

Kirchen

  • Katholische Kirche St. Michaelis. Die katholische Kirche (Patrozinium St. Michael) wird 1335 zum ersten Mal erwähnt; 1638 ist sie :Filiale, 1845 Lokalie von Bischofswalde. Der Kirchturm stammt von 1615. Das frühere Langhaus wurde 1869/71 durch einen :dreischiffigen neugotischen Bau ersetzt. Die Glocken waren von 1429, 1649 und 1768. Zum Kirchenschatz gehörten ein Kelch und ein :Meßkännchen aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Altkirmes war am Snntag nach dem 8.11., Jungkirmes am Sonntag nach Michaeli. Wallfahrten gingen nach Zuckmantel-Maria Hilf, Wartha :und Albendorf. Es gab ein Hagelgelöbnis.
Pfarrer waren 1898 Heinrich Werner, seit 1914 Benno Dohnau, 1932-1945 Edgar Kolbe.
  • Die nächste evangelische Kirche war in Ziegenhals.


Bewohner

Einwohnerentwicklung

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

Giersdorf
1784: 439 Einwohner, 78 Stellen
1845: 1287 Einwohner (14 ev.), 215 Häuser
1895: 1340 Einwohner (8 ev.), 245 Häuser, 309 Haushalte
1939: 1282 Einwohner, 352 Haushalte
Kolonie Domsdorf
1939: 51 Einwohner, 15 Haushalte
Kolonie Wilhelmsthal
1933: 71 Einwohner
  • Im Jahr 1937 gab es im Dorf: 2 Bäcker, 3 Elektroinstallateure, 2 Fleischer, 1 Friseur, 3 Gasthöfe, 2 Gemischtwarenläden, 1 :Granitbruch und -werk, 1 Mechaniker, 3 Schmiede, 4 Schneider, 3 Schuhmacher, 1 Steinmetzgeschäft, 1 Stellmacher, 2 Tischler,
1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.
Im Ort gab es Sport-, Krieger-, Arbeiter- und Radfahrvereine, ferner einen Kirchenchor mit Instrumentalisten.

Liste der Bewohner, die 1935 in Giersdorf lebten

Giersdorf Kreis Neisse/ Bewohner 1935

Ortskarte Giersdorf u. seine Bewohner vor 1945

http://ofb.genealogy.net/giersdorf/Ortskarte%20Giersdorf%20u.%20seine%20Bewohner%20vor%201945.jpg

Flucht und Vertreibung 1945

Am 28.6.1945 kamen die ersten Polen ins Dorf; etwa 16 Personen sind in der Zeit danach verschleppt :worden. Die Bevölkerung wurde am 10.6.1946 endgültig vertrieben.


Bibliographie

Ortschroniken

  • MELCHER, Herbert: Giersdorf Kr. Neisse und seine Bewohner – eine Chronik, 3. Auflage 2016

Der gebürtige Giersdorfer hat jede Familie, die bis 1945 in Giersdorf lebte, mit Hausnummern, Eigentumsverhältnissen und Familienfotos, die ihm die Bewohner zur Verfügung stellten, vorgestellt. Weiterhin vermitteln zahlreiche Klassenfotos, Fotos über das Vereinsleben u.v.m. ein lebendiges Bild über das Dorf und seine Bewohner. Die Chronik (430 Seiten), die ursprünglich für die ehemaligen Giersdorfer bestimmt war, ist nicht im Handel erhältlich, kann aber als PDF-Datei mit Genehmigung des Autors bei der Bearbeiterin des Ortsfamilienbuches angefordert werden.

Online Ortsfamilienbuch

Die Kirchenbücher 1713-1945 der kath. Kirche St. Machaelis in Giersdorf sind fast vollständig ausgewertet.

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Gefallenendenkmäler

Webseiten

nach dem Ort: Giersdorf


Daten aus dem GOV

GOV-Kennung object_188482
Name
  • Giersdorf Quelle Gierałcice (powiat nyski (deu)
  • Gierałcice (powiat nyski) (1945 -) Quelle Gierałcice (powiat nyski (pol)
Typ
Einwohner
  • 1281 (1939)
externe Kennung
  • SIMC:0494686
Webseite
Karte
   

TK25: 5669

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Giersdorf (Hl. Erzeng. Michael), Giersdorf (S. Michael Archang.), Gierałcice (Św. Michała Archanioła) (1885) ( Kirchspiel ) Quelle S. 460/461 Nr. 27

Giersdorf, Gierałcice (powiat nyski) (1885) ( Standesamt ) Quelle S. 460/461 Nr. 27

Głuchołazy (1999 -) ( Stadt- und Landgemeinde ) Quelle

Giersdorf (- 1945) ( Landgemeinde Gemeinde ) Quelle Amtsbezirk Bischofswalde Quelle S. 460/461 Nr. 27

Ziegenhals (1885) ( Kirchspiel ) Quelle S. 460/461 Nr. 27

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
Giersdorf (Hl. Erzeng. Michael), Giersdorf (S. Michael Archang.), Gierałcice (Św. Michała Archanioła) Kirche GIEAELJO80PI


GOV-Kennung object_1198183
Name
  • Gierałcice (Św. Michała Archanioła) Quelle Dekanat Głuchołazy (pol)
  • Giersdorf (Hl. Erzeng. Michael) (1887) Quelle S. 189 Nr. 6 (deu)
  • Giersdorf (S. Michael Archang.) (1887) Quelle S. 189 Nr. 6 (deu)
Typ
Konfession
Webseite
Karte
   

TK25: 5669

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Ziegenhals, Archipresbyterat Ziegenhals, Głuchołazy, Dekanat głuchołaski (1887) ( Dekanat ) Quelle S. 189 Nr. 6

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
Giersdorf (Hl. Erzeng. Michael), Giersdorf (S. Michael Archang.), Gierałcice (Św. Michała Archanioła) Kirchspiel object_1198184 (1887)
Giersdorf (Hl. Erzeng. Michael), Giersdorf (S. Michael Archang.), Gierałcice (Św. Michała Archanioła) Kirche GIEAELJO80PI (1887)
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