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Herforder Chronik (1910)/366

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Herforder Chronik (1910)
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in ihm den Westfalen zum Beispiel daran, daß er „Slus“ und „smerzlich“ schreibt, wir wissen ja, daß der Zischlaut „sch“ auch heute noch unseren dortigen Landsleuten Mühe macht.

Auf den Merkspruch folgt ein seltsames Anagramm. Es werden nämlich die Buchstaben des Satzes:

Herr Magister Georgius Hakzius in deer Stadt Minden, bei Sanct Marien, ehben nu [1] wool-träufleissiger Mundbott, Preeddiger, Seehl-Sorger, so umgestellt, daß sie folgende Strophe bilden:

So die Posaune thöne,
Sammt Buus, unndd mit Gebet'
Auch Reiggem Dankg;
Das Zijons fleisge Söhne
Der Streiter-Herr vertrat',
Iir lebenlang!

Wer viele freie Zeit hat, zählt vielleicht einmal nach, ob es „wakker, aartlich und völlig herauskommt“, wie der Autor behauptet.

Schon im Titel ist auf „Echoonische“ Verse hingewiesen. Diese finden wir unter der Überschrift: Echoonisch-Jambisch-Trochaischer Zuklang und Nachklang. Damit ist gemeint, daß ein Echo die letzten Silben jeder Strophe wiederholt und dadurch jeden Satzbau erst zum rechten Ende bringt.

Einige dieser Verse lauten:

Sol unser Kristen-Volk, durck der Drommeten Hallen,
Auftischen seinen Thoon? wi Paukenmund erschallen?
(Das Echo setzt fort): und erschallen?
Sol es durch Säbel-truz begeistern seinen Klang,
Und machen, wi der Türk, durch raasenden Gesang,
(Das Echo ergänzt): den Gesang?
Ach nein! wi David's Geist so freidigt kome springen,
Wann er, auff seinem Spil der Harfen-Lust zu singen,
(Das Echo vollendet): wüst zu singen:
So soll auch unser Klang die Buus-Posaune sein,
Und richten zum Gebet Herz-inniglich allein
(Das Echo beendet): sich allein.

Es folgen Zions herz-smerzlich Ach-seufzende „Klagen“ über des Türken ,Grausamkeit‘, 21 Strophen mit je 8 Versen, und „über der dazumahligen Gefaerlichkeit“ 3 Strophen. Zum Lesen dieser Gedichte wird man zuvor durch folgende Zeilen aufgefordert:

  1. d. i. gegenwärtig.
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