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Herforder Chronik (1910)/373

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Herforder Chronik (1910)
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1756

fordern die Ortsvorstände mit entschiedenen Worten auf, die Ärmsten vor Schikanen und Beleidigungen zu schützen.

Gleich nach dem Weitermarsch der genannten Regimenter, am 26. Juli 1756, ist eine Liste der zurückgebliebenen Frauen und Kinder aufgestellt, wobei auffallenderweise immer nur von dem zweiten Bataillon des Regiments v. Knobloch die Rede ist. Danach wären die übrigen Angehörigen der beiden Regimenter nicht in Herford geblieben, und das zweite Bataillon hätte sechs Kompagnien gehabt.

Nach dieser Liste hatte

die 1. Komp. des Maj. v. Blanckenburg 21 beweibte Soldaten mit 37 Kindern
2. Kap. v. Auerswaldt 61 106
3. Maj. v. Zitzewitz 26 52
4. Kap. v. Pröcker 36 84
5. v. d. Alba 46 63
6. v. Duclos 29 56

Die Zahl der Kinder einer Familie schwankt zwischen eins und vier; es kommen aber auch Familien mit fünf und sechs Kindern vor.

Die Servis - Abrechnungsliste vom 22. November gibt für die Monate August, September, Oktober und November eine Ausgabe von 241 Talern an, die von Minden bezahlt sind. Für Dezember 1756 und Januar 1757 findet sich eine Recapitulatio (übersichtliche Zusammenstellung), aus der zu ersehen ist, daß nunmehr neben dem Brotgeld für die Frauen auch Quartiergeld und außerdem Brotgeld für die Kinder gezahlt wird, so daß für die beiden Monate die Ausgabe 367 Taler 20 Pf. beträgt. Für Februar 1757 sind 182 Taler 14 Groschen, und für März 200 Taler angegeben. Die Gelder sind nach Ausweis der Quittungen alle von Minden eingegangen; aber bei dem niedrigen Kost- und Quartiergelde werden die Herforder Quartiergeber, abgesehen von allem andern, vielfach Verluste gehabt haben.


In den zwei ersten schlesischen Kriegen hatte Friedrich der Große mit Osterreich um den Besitz Schlesiens gerungen und der günstige Abschluß des Dresdener Friedens 1745 schien ihm eine längere Friedensdauer zu verbürgen. Zum ersten Male seit seinem Regierungsantritt fand er Muße, sich mit anderen, als kriegerischen Dingen zu beschäftigen, und diese ihm vergönnte Ruhe benutzte er zum Wohl seines Landes, indem er auf den verschiedensten Gebieten eine weise reformatorische Tätigkeit entfaltete.

Wohl mochte er sich denken und hatte auch Anhalt genug dafür, daß Österreich ihm seine Beute nicht ruhig lassen, vielmehr im geheimen Vorbereitungen treffen würde, sie ihm wieder zu entreißen. Diese Möglichkeit im Auge behaltend, brachte er sein Heer auf eine für damalige Verhältnisse unvergleichlich hohe Stufe der Ausbildung, und die Ordnung seiner Finanzen ließ ihn einen kommenden Krieg mit Ruhe erwarten.

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