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Herforder Chronik (1910)/480

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Herforder Chronik (1910)
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1801

Personen der bürgerlichen Corporationen geführt worden. Mittags war vom Magistrat und Vorsteher-Collegio eine Tafel veranstaltet, zu welcher die sämtlichen Officiers der Garnison alle in der Stadt vorhandene Königliche Bediente (Beamte), die auf der Freiheit und in der Stadt wohnende Eximirten, die Geistlichkeit und Schullehrer, so wie endlich die Dechen der vornehmsten Aemter eingeladen wurden, wodurch denn eine Geselschaft von 86 Personen zusammengebracht, welche von dem Kaufmann Grothauß jun. aufs Beste bewirtet worden.

Während des Essens wurden die Gesundheiten unter Donner der Kanonen des Grenadier-Bataillons getruncken und überhaupt die Fête zur Zufriedenheit aller Anwesenden beendigt. Nachmittags war auf dem Rathhause, nachdem sich die Frauen und Töchter der Mittagsgäste zum Caffee eingefunden hatten, Ball, und Abends wurde von der Kaufmannschaft in dem Hause des Gastwirts Müller (Rhode), ein Abend-Essen und Erleuchtung des Hauses gegeben, dem die Glieder des Magistrats mit deren Frauen, sowie mehrere andere der hiesigen Honoratioren beiwohnten. Nach dem Essen wurde auch in dieser Geselschaft getanzt, und blieben beide erwähnte Geselschaften bis frühmorgens in ununterbrochenem Vergnügen und steter Zufriedenheit beisammen.

Am 6ten Aprill rückte das Grenadier-Bataillon von Sobbe zur Occupation der Hannoverischen Lande, mit dem dazu bestimten Corps d'Armée aus, und wurde von demselben die Vestung Hameln besetzt. Nehmlichen Tags kam das Regiment von Besser aus Bielefeld, welches ins Bremische zu marchiren beordert worden, durch die Stadt und erhielt Nachtquartier.

Am 20ten Aprill rückte dagegen das seit einigen Jahren abwesend gewesene 3te Mousquetier-Vataillon von Besser zur Besatzung wieder hieselbst ein.

Am 28. Aprill kam zwischen der Königl. Kammer zu Minden, durch den dazu ernanten Landrat von Vincke und der Abbatissin ein Vertrag zu Stande, durch welchen das Fraterhaus-Gebäude zu Anlegung eines Landarmenhauses für hiesige Provinzen abgetreten wurde.

Am 1sten Juni wurde durch Veranstaltung des Stadtmajor Grothauß ein Scheiben-Schießen der gesamten Bürgerschaft gehalten, an welchem und dem deshalb veranlaßten öffentlichen Aufzuge fast sämtliche auch zu den Bürger-Compagnien nicht gehörige Einwohner mit vielem Vergnügen Theil nahmen.

Am 1ten November wurde die Chaussée von hier bis Bielefeld vollendet und jedermann zum Gebrauch geöfnet.

Am 3ten November war ein sehr heftiger orkanmäßiger Sturmwind, welcher demjenigen, der voriges Jahr am 9ten November stattfand, beinahe gleich kam, und an Gebäuden in der Stadt sowohl als in den Stadtforsten bedeutenden Schaden anrichtete.

Im gegenwärtigen Jahre fand eine ganz außerordentlich warme Herbst-Witterung statt, so daß in der Mitte des Novembers noch alle Bäume und Hecken

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