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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/322

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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sehr bedeutenden Summe von 5200 fl. beschenkt, 1772 das Irrenhaus vom Erzbischofe Hieronymus neu aufgeführt, und dieses 1777 vom Wundarzte Augustin Paulus gut bedacht.

      Das Bruderhans litt sammt dem Irrenhause im großen Brande von Salzburg ungemein viel; es bekam aber auch in neuester Zeit durch wohlthätige Menschen wieder bedeutende Vermächtnisse. (Selbstsehen; Urkunden; Hübner.)

      Die Kapuzinerkirche sammt dem Kloster, den Kreuzwegstationen und dem Franziscischlößchen am einstigen Imberge.[1] Wir betreten den Kapuzinerberg durch ein Thor in Mitte der Linzergasse mit einer schönen Steinarbeit (den h. Franz vorstellend) von 1617, später durch ein zweytes von Paris zu Ehren des h. Felix 1632. Ueber einen mit Knitteln gezimmerten Fahrweg oder auf hübschen steinernen Stufen (hierunter auch marmorne mit Ammonshörnern) kommen wir an den Kreuzwegstationen vorüber. die Geißlung von Pfäffinger, Jesus im Grabe von Jos. Pergler (geb. 1753 zu Salzburg), andere ohne Namen von ihnen oder von ihren Schülern , im Ganzen einer der schönsten Calvarienberge, die es gibt, überdieß die herrlichste Aussicht dem Freunde der Natur am ganzen Berge bereitet. Die drey weißmarmornen Statuen am Kreuze des Erlösers verfertigte Franz de Paula Hitzl 1780.

      Der Stifter der Kapuziner war Wolf Dietrich 1594 — 1599 da, wo einst das Schloß Schafriesen (1256 — 1262) und später (1291 — 1312) das Trompeterschlößchen stand. 1602 wurde die Einweihung der freundlichen Kirche zu Ehren des h. Franz und des h. Bonaventura vom Erzbischofe Wolf Dietrich selbst vollzogen. Sie hat 5 Altäre, am vorderen Epistelseitenaltare den h. Joseph von Fr. X. Hornöck, in der Kapelle rechts die Geburt Christi gewiß von oder nach Bassano. Außerhalb der Bibliothek mit dem schön geschnitzten Kruzifixe von einem Grafen von Khüenburg und der Prachtausgabe des Thomas v. Kempis trifft man das Bild des P. Valerian, Kapuziner von Mayland aus dem Grafengeschlechte von Magnis, gest. 1661 im Rufe der Heiligkeit und großer Gelehrsamkeit.


  1. Der Imberg (Bienenberg) hieß der Kapuzinerberg, einst wegen seiner vielen Blumen.
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