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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/081

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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als bis sie durch eigenes Verdienst ihnen im Ruhm und in der Ehre gleich gekommen sind.«

      Auch der Christ weiß wohl, daß die Reliquien an sich leblose Dinge sind, und uns nur an die wichtigen Begebenheiten unsers Glaubens erinnern, und unsere Andacht zu Gott erheben sollen, auf den allein all unser Gebet, als das höchste Ziel, gerichtet sein muß.

      Der Mensch, sinnlich, an sinnlichen Sachen meistens hangend, muß eben durch das Sinnliche zu dem Übersinnlichen geführt werden. Wer kann in Wahrheit von sich sagen: ich brauche das Sinnliche nicht, um Gott, meinem Schöpfer, zu dienen?

      Auch das Kleid des Heilandes war eine leblose Sache, und doch wurde das Weib, das mit Vertrauen und Ehrfurcht den Saum seines Kleides anrührte, von einem Blutfluße geheilet [1]. Gleicherweise waren die Schweißtücher des Apostels Paulus leblose Sachen, und doch wurden Kranken geheilet, die sie mit Ehrfurcht und Vertrauen umlegten [2]. Jenes Weib und diese Kranken hatten bei der Verehrung der Sache, ihr Gemüth zu demjenigen gerichtet, dem sie zugehörte, und ihre Andacht, ihr Vertrauen war Gott gefällig, und ihre Bitte wurde erhört.

      Schon in den ersten Zeiten des Christenthums hatte diese Verehrung der Reliquien statt, wie es aus den Märtyrer-Geschichten der ersten Kirche

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  1. Marcus V. 25 - 99
  2. Acta Apostolorum XIX, 12.
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