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Lietz (Familienname)

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Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Bedeutung

Für den Kernbereich Deutschlands wird die Ableitung des Namens Lietz von Althochdeutsch liut = Volk (in der Bedeutung von dienenden Leuten) angenommen. Frühe Fundstellen in Süddeutschland (z.B. 1401 Beimerstetten b. Ulm). Im Osten kommen die Liutizen (auch: Lutizen, Lutitzen, Luitizen) als Namensursprung in Frage: im 10. Jhd. ein loser Bund einiger nordwestslawischer Stämme, welche im Mittelalter den Südosten des heutigen Mecklenburg-Vorpommern und den Norden des heutigen Brandenburg bevölkerten. Sie gehörten zu den auch als Wenden bezeichneten Elb- und Ostseeslawen. Im Jahre 983 machten sie einen großen Aufstand gegen die Herrschaft der sächsischen Kaiser. 1147 mit dem Wendenkreuzzug wurden sie endgültig besiegt und im Laufe der Zeit von sächsischen Siedlern in Pommern und Mecklenburg assimiliert. Der Name Lietz/Lütz lässt sich als Stammes-Herkunftsname verstehen wie Preuß und Masur. Die mutmaßliche altslawische Wurzel ist ljudĭje und bedeutet ‘Leute’ (ljudŭ = ‘Volk’, vgl. wendisch luže. Kluge, Etymol. Wb. d. dt. Sprache). Es ist nicht abwegig anzunehmen, dass die slawischen Siedler nach der Unterwerfung mit ihrer Kollektivbezeichnung identifiziert wurden. Die altslawische Wurzel ljudŭ und das deutsche Wort ‘Leute’ gehen auf die gleiche indogermanische Wurzel *leudh- zurück. Damit lässt sich der Name Lietz sowohl auf die slawische als auch auf die germanische Wurzel zurückführen und hätte einen doppelten Ursprung. Die relative Häufung des Namens im ehemals slawischen, dann deutschen Mecklenburg/Pommern/Brandenburg könnte sich so erklären. Es gibt ferner einige Ortsnamen slawischer Herkunft mit dem Bestandteil Lietz- in dem Gebiet, das die Liutizen einmal besiedelt hatten (s. auch Bahlow, Dt. Namenslexikon): Lietzen b. Lebus/Oder, Lietzow b. Bergen/Rügen und b. Nauen/Brandenburg, Lietzegöricke b. Küstrin, Lietzau, Lietzkow, Lietzensee b. Berlin. Ein wortgeschichtlicher Zusammenhang mit dem Stammesnamen bleibt noch zu klären, die Herleitungen sind teils unterschiedlich. Heutige Schwerpunkte von Lietz (Telefonbücher) in Berlin, im Raum Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg sowie im Ruhrgebiet (durch Industriewanderung aus dem Osten); auch bei Vertriebenen aus Pommern u. Westpreußen.(Stand: 05/2014).


Varianten des Namens

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
relative Namensverteilung
Lietz (im Jahr 2002 insgesamt 1656 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 10 Vorkommen pro Mio,
bis 45 Vorkommen pro Mio,
bis 90 Vorkommen pro Mio,
bis 135 Vorkommen pro Mio,
bis 180 Vorkommen pro Mio,
mehr als 180 Vorkommen pro Mio
absolute Namensverteilung
Lietz (im Jahr 2002 insgesamt 1656 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 30 Vorkommen,
bis 60 Vorkommen,
bis 90 Vorkommen,
bis 120 Vorkommen,
mehr als 120 Vorkommen

Bekannte Namensträger

Sonstige Personen

Lietz, Johann, dimittiert und copuliert 1823 in Wesel

nähere Angaben siehe: Mitteilungen aus dem Schlossarchiv Diersfordt und vom Niederrhein, Beiheft XIX, Hermann Kleinholz: Das Heiratsregister in der Garnisonsgemeinde Wesel 1818 bis 1874, Herausgeber: Historischer Arbeitskreis Wesel, 2002

Geographische Bezeichnungen

Literaturhinweise

Daten aus FOKO


Weblinks

Familienforscher

Persönliche Werkzeuge