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Rathmannsdorf, Kreis Neisse

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Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Rathmannsdorf, Kreis Neisse


Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Information: Das Dorf Rathmannsdorf

Rathmannsdorf war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Rathmannsdorf zu Polen, polnischer Name: Ratnowice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Lage

Rathmannsdorf liegt 19 km südwestlich von Neisse an der Straße über Ottmachau-Schleibitz-Mösen, an der ehemaligen Reichsgrenze, 225 m über NN. Auf dem Weg nach Brünschwitz erhebt sich der Hasenberg (242 m), von dem man eine schöne Sicht in die Umgebung hat. Den Dorfbach nimmt hinter dem Ort das Grundwasser auf, das dann in die Neisse fließt. Die nächste Eisenbahnstation ist Mösen (2 km) an der Strecke Ottmachau-Barzdorf, eine Poststelle war im Ort.

Zur Geschichte

Eine Pflugschar aus der jüngeren Steinzeit (11 cm lang) weist auf eine frühe Besiedlung der Gegend hin. 1248 wird der Ort erstmals erwähnt, nach dem Lib. fund (um 1300) besaß „Rathnivitz“ 24 Huben. 1311 war der Ortsname „Rassmann villa“, 1330 wurde das wahrscheinlich sehr alte Dort zu deutschem Recht umgesetzt. Im 1. Schles. Krieg (1^741) lagerte eine österreichische Armee unter General Neipperg nahe beim Ort.

Die Gemeinde

  • Rathmannsdorf (Bürgermeiste 1935 und 1942: Max Teichmann) gehörte zum Amtsbezirk Peterwitz und zum Gendarmerie-Amtsbereich Heinersdorf, das Standesamt war im Ort. Die Station der Marienschwestern war in Ober Hermsdorf (gegründet 1918).
  • Für 1651 wird ein Kirchschreiber erwähnt, wahrscheinlich bestand bereits früher eine sogenannte Küsterschule. 1784 wird ein Schulhaus genannt. 1829 wurde ein zweistöckiger Bau errihctet. 1861 besuchten 163 Kinder die dreiklassige Schule. 1925 war die Schule einklassig und hatte 41 Kinder.
Unterricht gaben 1925: Lehrer Paul Hermann; 1935 und 1939: Lehrer Alfred Leuschner.
  • Die Gemeindeflur ist 500 ha groß. Flurnamen sind: Acker an der Kolmetsche, Krautgarten, Langstück, Pfarracker, Richterteich, Schmuggen, Schwemmteich. 1784 wird eine rittermäßige Scholtisei erwähnt. Die rittermäßige Erbscholtisei (54 ha) war seit 1858 im Besitz der Familie Schneider. Die Pfarrwidmut war 59 ha groß und parzellenweise verpachtet.

Kirche

  • Die katholische Kirche (Patrozinium St. Martin) wird bereits 1305 erwähnt. Die jetzige Kirche stammt von 1755; Turm, Taufkapelle und Sakristei bleiben von der alten Kirche erhalten. 1932/33 wurde der Bau außen und innen umfassend erneuert. Zum Pfarrbezirk gehörten Mösen, Schleibitz und Wiesenthal. Glocke von 1724 mit 650 kg. In einer angebauten Kapelle stand der älteste Rittergrabstein Oberschlesiens von 1540. Im alten Pfarr-Wirtschaftsgebäude wurde 1932/33 ein modernes Jugendheim eingerichtet. Kirmes war am 1. oder 2. Sonntag nach Allerheiligen.
Pfarrer waren seit 1899 Hugo Paul, 1927-1945 Bernhard Köhler.
  • Die nächste evangelische Kirche war in Ottmachau.

Einwohner

Einwohnerentwicklung

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 37 Stellen
1845: 312 Einwohner (6 ev.), 57 Häuser
1895: 297 Einwohner (7 ev.), 52 Häuser, 60 Hauhalte
1939: 258 Einwohner, 62 Haushalte
  • Im Dorf gab es 1937: 1 Fleischer und Viehhändler, 1 Gasthof, 2 Gemischtwarenläden, 3 Imkereien, 1 Sattler, 1 Schmied, 1 Schneider, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 2 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.


Liste der Einwohner, die im Jahr 1935 in Rathmannsdorf wohnten

Flucht und Vertreibung 1945

Nach der Besetzung durch die Russen und nach häufigen Drangsalierungen durch die Polen wurden die deutschen Bewohner Ende August 1945 innerhalb einer Stunde aus dem Dorf vertrieben.


Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Webseiten

Bibliographie

Daten aus dem GOV

GOV-Kennung object_188424
Name
  • Rathmannsdorf Quelle Ratnowice (deu)
  • Ratnowice (1945 -) Quelle Ratnowice (pol)
Typ
Einwohner
  • 258 (1939)
externe Kennung
  • SIMC:0500932
Webseite
Karte
   

TK25: 5568

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Otmuchów (1999 -) ( Stadt- und Landgemeinde ) Quelle Ratnowice

Rathmannsdorf (- 1945) ( Gemeinde ) Quelle Teil II - S. 114

Rathmannsdorf (Hl. Martin), Rathmannsdorf (S. Martinus Ep.), Ratnowice (św. Marcina Biskupa) (1887) ( Kirchspiel ) Quelle S. 126 Nr. 9

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
Rathmannsdorf (Hl. Martin), Rathmannsdorf (S. Martinus Ep.), Ratnowice (św. Marcina Biskupa) Kirche RATTINJO80NK


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