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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/030

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Kaufmannes. Von früher Kindheit an war ihre Phantasie religiös aufgeregt und ihr Sinn auf eine Devotion gerichtet, wie sie in der katholischen Kirche der Niederlande herrschte. Während andere Kinder von ihren Spielen sprachen, redete sie immer von Kirchen, Klöstern und Einsiedeleien. Bald glaubte sie auch besonderer göttlicher Offenbarungen gewürdigt zu sein. Als zwanzigjährige Jungfrau, da ihr Vater sie verheirathen wollte, meinte sie, die göttliche Stimme in sich gehört zu haben: „In die Wüste, in die Wüste!“ Sie verließ in der Stille das elterliche Haus 1636; man fand sie endlich zu Blatton in Hennegau bei einem devoten Pfarrherrn, und sie mußte nun nach Ryssel zurück. Bei dem Ableben ihres Vaters erbte sie 1648 ein beträchtliches Vermögen, von welchem sie viel verwendete auf eine Anstalt für arme Mädchen, das „Hospital der sieben Schmerzen Mariä“, über welcher sie 1653 die Aufsicht übernahm, dieselbe aber nach neun Jahren 1662 wieder aufgab. Dabei wird berichtet, die Ursache sei gewesen, weil viele der gedachten armen Mädchen einen Bund mit dem Teufel geschlossen und die Antoinette durch Zauberbissen hätten vergiften wollen. Sie begab sich nun nach Brabant, hielt sich auch zum Theil zu Gent und Mecheln auf. In letzterer Stadt, wo sie im Convent der schwarzen Schwestern wohnte, machte sie die Bekanntschaft des Superiors des Oratorii, Christian de Cort. Dieser war aber bei der Wiederbedeichung von Nordstrand thätig und einer der dortigen Hauptparticipanten. Er setzte die Bourignon zu seiner Universalerbin ein, und dies gab die Veranlassung, daß sie, nachdem er 1670 verstorben war, von Amsterdam, wo sie zuletzt sich aufgehalten hatte, hieher kam. Denn durch das Oratorium zu Mecheln wurde das Testament angefochten, und darüber entstand ein weitläuftiger Proceß, welcher am Gottorfischen Hofe entschieden werden sollte. Eine Zeitlang hielt sie sich in Schleswig auf, dann 1673 meistens in Husum, darauf in Flensburg. Sie ging nicht darauf aus, Leute an sich zu ziehen, veröffentlichte aber Druckschriften, und hatte in ihrem Hause eine eigene Buchdruckerei, aus welcher die Schriften erschienen. Sie war der Meinung, daß die Verfolgungen wider sie besonders von einigen Geistlichen veranlaßt wären. Daß die Geistlichkeit freilich, wo sie sich aufhielt, ein wachsames Auge auf sie hatte, das läßt sich nach dem Geiste des damaligen Zeitalters wohl annehmen. Sie gab in deutscher, französischer und holländischer

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