Bennewitz
Nicol Bennewitz
Letzter Wille
Stadtgerichte Leisnig Band 12, Nr. 8 [1639]
Abschrift aus dem Stadtbuch zu Leißnigk de Anno 1570 fol. 65, angefertigt von Friedrich
Örtel, Stadtschreiber von 1577 bis 1610.
Der 17. August 1570 war Donnerstag nach Asumptionis Mariae. Nicol Bennewitz18, Ratsfreund allhier, bittet wegen Leibesschwachheit den Stadtrichter Bastian Petzold mit seinen
Schöppen sowie den Stadtschreiber Hector Manstadt zu sich in seine Behausung, um seinen
letzten Willen kund zu tun.
Sein Weib und die hinterlassenen Kinder sollen ihn christlichen Gebrauchs nach gebührlichen zur Erden bestatten. Zu Erben setzt er seine nicht namentlich genannte Witwe und die
»Kinderlein« ein.
Der alte Günther zu Meinitz hatte ihm 45 fl geliehen, die er ihm noch zu bezahlen schuldig
ist. Dieses Geld hatte er seinem Eidam, dem Kupferschmied Hans Richter »zur Beförderung
seiner Nahrung und Handwerge vorgestreckt, die er auch vonn dem seinen, von 64. Jahre an
zu rechnen, hatte vor zinsen müßen«. Er verfügt, dass diese Schulden aus seinem Erbe zu
bezahlen seien. Sein Weib und seine Kinder sollen deshalb ebensoviel (45 fl) vorab aus dem
Erbe bekommen, ehe Hans Richter oder dessen Weib zur Teilung zugelassen würden. Er hatte auch seinem Eidam eine Wirtschaft (Hochzeit) ausgerichtet. Deshalb soll seine Tochter
Jungfer Magdalena auch 20 fl zu ihrer Ausstattung haben. Den gleichen Betrag sollen auch
die anderen drei, noch unerzogenen Kindlein bekommen, mit Namen Nicol, Merten und
Christina. Dieselben sollen auch das Holz (Wald), das er, der Vater, von Merten Rümplern d.J.
für 60 Gulden erkaufte, erhalten. Aus dem Erbe sollen auch seine Schulden bezahlt werden.
Zur Niederlegung des Testamentes vor den Ratspersonen wurde auch der Schwiegersohn
Hans Richter eingeladen, aber er wollte nicht mit dabei sein.
Bennewitz in den Landsteuer-Registern der Stadt Leisnig
1584
Bennewitz; der Nicol Bennewitzin Erben (Pfahlbürger)
78 ßo, nämlich 40 ßo die Holzwiese, 10 ßo Rümplers Holz,
28 ßo für 7 Scheffel Feld.
Seite 178
Seite 150
Bennewitz; Martin (1. Viertel)
206 ßo 20 gr, nämlich: 50 ßo Haus, 15 ßo Rümplers Scheune, 10 ßo 1/2 Stadtscheune, 11 ßo die Gärten zu Döhlen, 15 ßo Paul Rümplers Wiese, 10 ßo
seines Vaters Holz und Wiese, 5 ßo für 2 Gärten, 76 ßo für 25 Scheffel Feld,
11 ßo Vieh, 4 ßo Graserei zu Tragnitz.
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Zu Bennewitz siehe auch Band 39, Seite 44 bis 47 der Schriftenreihe der Stiftung Stoye.
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