Häuserbuch der Stadt Teltow
1829
1838
1853
1861
1880
1891
1913
Ruhle, Carl Friedrich Wilhelm, Schuhmachermeister, Kaufvertrag, 280 Rthlr.
Ruhle, Carl Friedrich, Schuhmachermeister, und Kinder, erben
Stadtgemeinde Teltow, sub hasta erstanden, Meistgebot 355 Rthlr.
Jaepel, Friedrich Ehregott, Schlächtermeister, Löwenhagen.208
Mahling, Friedrich, Schnittwarenhändler.
Schurig, Carl Gustav Heinrich, Kaufmann.
Witwe Schurig, Emilie, erbt.
Baugeschichte:
Vor 1800 und bis zu seinem Verkauf im Jahr 1817 war das Torschreiberhaus ein eingeschossiger Fachwerkbau mit den Grundrissmaßen von 20 Fuß Breite und 18 Fuß Tiefe.
Erst im Jahr 1892 wurde es abgerissen und durch ein massives Wohnhaus ersetzt. Bombenabwürfe über Teltow im Jahr 1943 zerstörten auch dieses Gebäude vollständig. Eine
neue Bebauung fand erst nach 1950 statt.
2.4 Ritterstraße
Sie teilt sich in insgesamt drei Abschnitte. Der östliche Abschnitt, von der Ecke Breite
Straße/Berliner Straße bis zur Ecke Ritterstraße 9, wurde schon in frühester Zeit, zumindest aber Anfang des 18. Jahrhunderts Rittergasse oder Ritterstraße genannt.209 Dieser
Name hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Entstanden ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit dadurch, dass sich in der nordöstlichen Ecke des ersten Straßenabschnittes das
ehemalige Lehnrichtergut befand. Im 19. Jahrhundert findet sich in Grundakten210 und
Bauakten vorwiegend der Name Priesterstraße für diesen Teil der heutigen Ritterstraße.
Der mittlere Abschnitt, gelegen zwischen Ritterstraße 9 und dem Marktplatz, hieß in älterer Zeit Kirchstraße, Kirchgasse, häufig auch Pfarrgasse sowie in einer Grundakte auch
Kreuzgasse.211 Der westliche Abschnitt, zwischen Marktplatz und der Ecke zum Hohen
Steinweg 33, besaß als älteste Bezeichnung den Namen Hoher Steindamm, der bis etwa
1850/60 verwendet wurde. Seit dieser Zeit trägt die Straße gemäß den Situationsplänen in
den alten Bauakten den Namen Ritterstraße. Bis 1900 war die Nummerierung in der gesamten Ritterstraße durchgängig vergeben von 12 bis 31, ab 1900 von 1 bis 33 und von
2 bis 16.
208
209
210
211
42
Herkunftsort und vgl. Bahl, Bürgerrolle (wie Anm. 2), S 117, Nr. 1214: Loewenhain im Königreich Sachsen
[Kreis Dippoldiswalde].
Huch, Teltowgraphie (wie Anm. 1), S. 182.
In Bd. III, Bl. 155 [Ritterstraße 7] wird dieser Abschnitt im Jahr 1861 noch als Priesterstraße geführt.
BLHA, AG Potsdam, GA Teltow Bd. I, Bl. 23.