Häuserbuch der Stadt Teltow
1863
1892
Zuschreibung: 3 Parzellen, ehemalige Stadtwallstücke von insgesamt 68 Quadratruten.567
Schmidt, Friedrich, [auch Friedrich Schmidt I genannt und geschrieben],
Bäckermeister, Kaufvertrag, 20 000 RM.
Baugeschichte:
Um 1800 wird ein zweigeschossiges Fachwerkhaus mit einer Breite von 40 Fuß und einer
Tiefe von 30 Fuß erwähnt. Im Jahr 1849 plante der Bäckermeister Schmidt ein neues massives Wohnhaus mit einer Bäckerei im Gebäude.568 Nach seiner Fertigstellung stand es im
Abstand von 15 Fuß östlich neben dem noch bestehenden alten Fachwerkbau. Der Plan
sah auch den Bau eines weiteren Wohnhauses anstelle des alten Fachwerkhauses vor, was
jedoch nicht zur Ausführung gelangte. Vier Jahre später, im Jahr 1853, erfolgte ein Anbau
an das neue Wohnhaus mit Durchfahrt, der die Lücke zur Straßenfront schloss. Eine Erweiterung der Bäckerei an die Hinterfront des Wohnhauses konnte um das Jahr 1871
abgeschlossen werden. Im gleichen Jahr folgte der Anbau eines Seitenflügels. Das Wohnhaus mit seinen Anbauten aus dem 19. Jahrhundert steht noch im Kern in der Potsdamer
Straße 77 und zählt zum Bestand der Altstadt.
Potsdamer Straße 79569
Grünstraße/Lindenstraße 62/63/Lindenstraße 16/Adolf-Hitler-Straße 79/
Potsdamerstraße 79/Ernst-Thälmann-Straße 79
Ackerbürgergut bis etwa 1920
– Nebenhaus570
– ein Garten bei und hinter dem Haus
– Scheunenstelle vor dem Machnower Tor
– 2 Hufen vor der Stadt
– Graskavel vor dem Machnower Tor
– neue Wiese im Tiefen Bruch
– Praestationen571
Eigentümer:
1749
Gütling, Christoph, Hüfner, Witwer, Erbvergleich572, 700 Rthlr.
1787
Gütling, Tobias Gottfried, Hüfner, Sohn des VE, Erbvergleich, 547 Rthlr.
1788
Gütling, Johanne Charlotte, geb. Neumann, Stiefmutter des VE, [Witwe des
Christoph Gütling in 3. Ehe], Kaufvertrag, 834 Rthlr.573
567
568
569
570
571
572
573
Vom Grundstück Potsdamer Straße 69/71 [Bd. II, Bl 56/57].
Stadtarchiv Teltow, Arch. Nr. 3259.
BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. II, Bl. 62 fol. 76/80 und Bl. 63 fol. 81/85, alte Hyp. Nr. 59 fol. 117/118
und Nr. 60 fol. 119/120.
Das Nebenhaus Bd. II, Bl. 62 wurde seit 1749 immer zusammen mit dem Gut verkauft.
Gebrüder von Willmersdorff: 18 Schf Roggen, 18 Schf Hafer; Naturalfruchtzehnt an die Pfarre.
Die Grundakte enthält den umfangreicher Nachlass eines Zweihüfners um 1787 unter anderem mit
Bekleidung und Hausgeräten [z. B. 4 Spinnräder, 2 Ömchen].
Tobias Gottfried Gütling, Sohn und Erbe des Christoph Gütling hatte »gut« geheiratet und war aus seinem
Vatergut ausgezogen [Heirat mit Dorothea Louise Tieke, der Tochter des Peter Erdmann Tieke]. Er übernahm
das Gut in der Ritterstraße 1.
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