Breite Straße
Friedrich Schinkel und auch seine rege Mitwirkung am Baugeschehen prägten das Gesamtbild der wieder aufgebauten Kirche und gaben ihr im weitläufigen Sinn den Namen »Schinkel-Kirche«. Die Architektur der Kirche konnte seit dieser Zeit mit der Wiedereinweihung
im Jahr 1812 größtenteils erhalten werden. Die Gestaltung in ihrem Inneren geht zu einem
großen Teil auf Erneuerungsarbeiten in den Jahren 1910/1912 zurück. Letzte Änderungen
erfolgten in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Erwähnenswert bezüglich der noch
erhaltenen künstlerischen Innenausstattung sind die Ausmalung des Berliner Professors
August Oetken, das überlebensgroße Kruzifix des Schweizer Bildhauers Franz Tavella, die
Verzierungen an Kanzel, Taufe, Empore und Kirchengestühl in sogenannter Tiroler Flachschnitzerei von August Mattausch und die im Jahr 1910 eingebaute Schuke-Orgel.
Bis 1805 diente der Kirchhof um die St. Andreaskirche als Begräbnisstätte. Er war mit
einer Kirchhofmauer umgeben, durchbrochen von vier Eingängen. Die neue Begräbnisstätte legte die Stadt im darauf folgenden Jahr außerhalb des damaligen Stadtgebietes im
Südwesten der Altstadt am Weinbergsweg an.
Breite Straße 21735
Mittelstraße/Breite Straße 89/Breite Straße 11/Straße der DSF 21
Gärtnergut, bis 1801 am Hohen Steinweg/Ecke Neue Straße gelegen
– ein kleines Gärtchen hinter dem Haus
– ein Garten vor dem Machnower Tor
– ein Rücken Land in der Schönower Straße
– neue Wiese im Tiefen Bruch
– zwei inalienable Kaveln
Eigentümer:
Um 1760 Bethge, Christian Ludwig, Gastwirt.
1781
Bethge, Christian Ludwig jun., Sohn des VE, Erbvergleich, 177 Rthlr.736
Um 1801 Bethge, Peter, Ackerbürger und Ratmann, Grundstückstausch mit dem Magistrat.737
1805
Bethge, Henning, Soldat und Ackerbürger, Sohn des VE, Kaufvertrag,1500 Rthlr.
1825
Ebel, Wilhelm, Ackerbürger und Brauer, Kaufvertrag, 1000 Rthlr.
1843
Krause, Johann Friedrich, Kaufmann, Kaufvertrag, 1800 Rthlr.
1857/58 Abschreibungen: Die zwei inalienablen Kaveln.
1858
Reibe, Carl Friedrich, Bäckermeister, Kaufvertrag, 1500 Rthlr.
1877
Kümmel, Friedrich August, Kaufmann, Schwiegersohn des VE, Kaufvertrag,
7500 RM.
1919
Scherrinsky, Theodor, Zimmermann, Kaufvertrag, 17 000 RM.
735
736
737
BLHA, AG Potsdam, GA Teltow, Bd. II, Bl. 89 fol. 211/215, alte Hyp. Nr. 37 fol. 73/74.
Wie seine Vorgänger Eigentümer des ehemaligen Grundstückes im Hohen Steinweg, welches bei der Anlegung der Neuen Straße aufgegeben werden musste.
Er besaß das Grundstück am Hohen Steinweg an der Ecke zur Neuen Straße, welches nach dem Brand 1801
für die Anlegung einer neuen Straße aufgegeben werden musste. Im Gegenzug erhielt er durch Tausch ein am
Kirchhof gelegenes stadteigenes Grundstück und zusätzlich noch stadteigene Flächen zum Ausgleich. Die alte
Hypothekennummer 37 fol. 73/74 des aufgegebenen Grundstückes wurde für das eingetauschte Grundstück
übernommen.
129