Naumann
Michael Naumann
Vergleich der Kinder um die Verlassenschaft
Stadtgerichte Leisnig Band 16, Nr. 3 [1714]
21.11.1714. Meister Michael Naumann, Bürger und Leineweber allhier zu Leisnig, ist vor
ungefähr 2 Monaten gestorben19. Er hat die beiden Kinder Christian Naumann, S.S. Theol.
Studiosum, und Jungfer Maria mit Curator Georg Aster hinterlassen.
Es ist vorhanden:
1. Das väterliche Haus am Schloßtor, zwischen Christian Lindners und Christian Naumanns
Häusern gelegen, soll bis Johannis 1715 in Gemeinschaft bleiben. Danach soll das Haus
verkauft werden oder, wenn sie es will, in den Besitz der Schwester übergehen. Aus den
evtl. erhaltenen Kaufgeldern soll die Tochter vorab 50 fl für die Ausstattung bekommen
und der Sohn 30 fl. Was dann noch übrig bleibt, sollen sich die Geschwister teilen. So der
väterliche Wille.
2. 3 Scheffel Feld an der Brösener Straße, am 27. Oktober 1668 für 140 fl erkauft.
3. Drei Scheffel Feld, in der Leißnitz gelegen, am 22. Juni 1694 50 fl erkauft, soll bis zum
Verkauf von den beiden Geschwistern gemeinsam genutzt werden. Das Verkaufsrecht
verbleibt bei der Schwester.
4. Ein Garten in Döhlen, am 4. März 1687 von Johann Horn für 40 fl erkauft, soll die
Schwester haben.
5. Einen anderen in Döhlen gelegenen, am 1. Dezember 1693 von Christian Schönbein für
30 fl erkauften Garten, bekommt der Bruder und die Schwester erhält darauf ein Vorkaufsrecht.
6. Es werden die Mobilien aufgezählt.
Gez.: Christian Naumann
Gottfried Troisch
Notar als erbetener Beistand.
Maria Naumannin
Georg Aster in Vormundschaft
Marien Naumannin.
Leißnig, den 21. Nov. 1714.
Ratificatio
am 23. Nov. 1714
Haben in Consensu Senatus Michael Naumanns hinterlaßene beyden Erben H. Christian
Naumann, SS. Theol. Stud. und Maria, die einzige Tochter, cum Curatore Georg Aster vorher
befindlichen Erbvergleich vorgetragen und um Ratification deßelben gebethen. Allermaßen
sie sich nun dazu nach beschienener öffentlicher Ablesung nochmals bekannt; und demselben nach zu kommen resp. cum Curatore gerichtlilch angelobet. Alß ist sothaner Erbvergleich krafft dies Obrigkeits wegen ratificiret und ins Stadt Buch N0. XII fol.1 eingetragen worden. So geschehen Leißnigk uts.
Der Rath zu Leisnig
Georg Thörmitz Stadtschreiber.
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03.09.1714
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