Schilde
Thomas Schilde
Gerichtliche Inventur und Teilung
Stadtgerichte Leisnig Band 8, Seite 422, Nr. 42 [1677]
16.05.1677. Thomas Schilde, Totengräber allhier zu Leisnig, ist vor 6 Wochen gestorben. Er
hat die Witwe Anna und seines Vaters Bruder Sohn, Herrn Andreas Schilden, Schulmeister
zu Dürrweitzschen, sowie eine sehr geringe Erbschaft hinterlassen.
Die Erben bitten nun die Stadtgerichte um Aufnahme eines Inventars und um Teilung der
Hinterlassenschaft. Deshalb haben sich der Vice-Stadtrichter Urban Buxbaum, Herr Johann
Dittmann und Herr Andreas Kunze, beide Geschworene sowie der Stadtschreiber und Gerichts-Aktuarius Augustin Cranach in das Schildesche Haus begeben. Der Curator der Witwe
Anna ist Johann Löwe jun. Der Beistand von Andreas Schilde ist Peter Steuernagel.
Es gilt zu teilen
Das Wohnhäuslein auf der Neuensorge, neben Hanns Löwen, mit daran liegenden Gärtchen.
30 Taler Bargeld, wie die Witwe angibt, und 15 Taler, die sie zu ihren Begräbniskosten hingelegt haben will.
Außenstehende Schulden
12 Groschen stehen bei Christoph Bohnen
12 Groschen bei Andreas Buxbaum Sen.
6 Groschen bei Melchior Jäningen
8 Groschen bei David Webern, dem Hutmacher
8 Groschen bei Christian Hellmuthen und
2 Scheffel Korn bei E.E. Rath.
Es wird der Hausrat, Töpfe, Krüge, Betten, Tischler Wergk und andere Geräte sowie die
männlichen und weiblichen Kleider aufgezählt.
Das Häuschen mit dem Garten nimmt die Witwe für 60 Gulden ganzer Kaufsumme an. Davon bekommt der Schulmeister zu seinem Dritteil 20 fl. Die Teilung des Hausrates und der
Kleidung ist ausführlich beschrieben.
So geschehen (zu) Leißnigk im Schildischen Hause uff der Neuensorge, den 16.May Ao. 1677
nach mittage von 1 biß 3 Uhr.
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