Das Eidbuch der Stadt Borna 1636 –1840
Vorwort
Am 3.1.1969 verstarb der Apotheker Rudolf Stoye in Speyer. Er war mit Leib und Seele
Familienforscher gewesen. In seinem Testament verfügte er einen Teil seines Vermögens zu
Gunsten einer Stiftung, die sich der Familienforschung – besonders im mitteldeutschen
Raum – zuwenden und seinen Namen tragen sollte. Die Stiftung Stoye, Sitz Marburg, wurde
am 12.11.1991 errichtet. Sie ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts in Nachfolge der 1971 in der »Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e. V.« gegründeten unselbstständigen Stiftung gleichen Namens. Die Arbeit der Stiftung konzentriert
sich vor allem auf die Edition genealogisch nutzbarer Quellen. Dazu gehören die Eid- und
Bürgerbücher. Wir freuen uns, dass wir Frau Annemarie Engelmann als Autorin für den
Band 51 der Schriftenreihe der Stiftung Stoye gewinnen konnten. Nachdem die Stadt Altenburg ihre Bürgerbücher von 1512 bis 1838 in dieser Schriftenreihe publiziert hat, wird nun
mit dem neuen Band die Erfassung der Bürgeraufnahmen der Nachbarstadt Borna im Zeitraum von 1636 bis 1824 vorgelegt. Es wurden dafür ca. 3.100 Personen dokumentiert. Besonders wertvoll ist das Einfügen von Ergänzungen aus eigenen Forschungsergebnissen der
Autorin, welche sie während ihrer Tätigkeit im Bornaer Stadtarchiv bei der Bearbeitung von
Anfragen sammeln konnte.
Das am Rande des Pleißenlandes liegende Borna kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die Stadt Borna wurde erstmals 1251 urkundlich erwähnt. Sie spielte eine bedeutende Rolle als Verwaltungszentrum des Amtes Borna. Es entwickelte sich ein blühendes
Handwerk, dessen Handwerker auch in den Nachbarstädten gefragt waren. So haben ca. 30
Handwerkerfamilien, welche sich im Zeitraum von 1512 bis 1838 im benachbarten Altenburg angesiedelt haben, ihren Ursprung in Borna. Bürgerbücher, auch Eidbücher genannt,
sind deshalb eine bedeutende Quelle für die Erforschung der sozialen Strukturen und der
Wanderwege unserer Vorfahren und haben somit auch eine überregionale Bedeutung. Damit
erhalten die im Pleißenland tätigen Familienforscher ein weiteres wertvolles Nachschlagewerk.
Lektor des Bandes 51 war Herr Gert Schreiber. Als Vorsitzender des Geschichtsvereins
Borna e. V. konnte er wertvolle Hinweise geben, wofür wir ihm danken. Weiterhin möchten
wir der Stadt Borna – insbesondere Herrn Oberbürgermeister Bernd Schröter und Frau
Zurbrügg vom Stadtarchiv – für die gegebene Unterstützung danken.
Leipzig, im September 2008
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Karlheinz Weidenbruch
Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Stoye