schlanker Turm zeigt in die Höhe; neben der Kirche liegen Schulen und Missionsstation, Faktoreien und Regierungsgebäude, ein Morgenrot dämmert dem Volk, es ging durch Nacht zum Licht.
- Hüter, ist der Tag noch fern? –
- Schon ergrünt es auf den Weiden
- Und die Herrlichkeit des Herrn
- Nahet dämmernd sich den Heiden.
- Blinde Pilger flehn um Licht –
- Jesus hält, was er verspricht!
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V. Missionsarbeit.
a) Durch Predigt und Krankenheilung.
Gewiß werden nun manche Leser von meinen Missionserlebnissen unter diesen Negern, meiner Arbeit an ihnen Näheres wissen wollen. Die Arbeit des Missionars besteht in der Hauptsache aus dreierlei: Predigt des Evangeliums, Schularbeit und praktischer Liebestätigkeit; in Heilung des leiblichen Elends. Aus dieser dreifachen Tätigkeit mögen einige Erlebnisse folgen:
Bei den Aschantis.
Es war im Jahre 1901, da kam ich in ein großes Aschanti-Dorf, tief im Innern der Goldküste; ich hatte eine beschwerliche Reise hinter mir, durch den Urwald mit seinen Riesenbäumen, seiner Fieberluft, seinen wilden Tieren, Schlangen und Leoparden, seinen Sümpfen und seinen schmalen Fußpfaden. Das einzige Beförderungsmittel ist dort der Kopf des Negers – die Tsetsefliege tötet alles größere Vieh und die Pferde –; so hatten mich vier Neger in der Hängematte auf den Köpfen getragen, denn bei der bösen Luft und bei 35 bis 40 Grad Celsius Hitze im Schatten, kann ein Europäer nicht täglich acht Stunden auf Schusters Rappen machen. Kaum war ich im Dorf angekommen, so brachte mir eine Negerfrau mein Abendessen: Fufu, ein großer Knödel aus Yams, mit Pfefferbrühe überschüttet, und oben darauf lagen zwei große schwarze Waldschnecken; dazu ließ ich mir von meinem
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