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Bielau

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Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Bielau


Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Information: Das Dorf Bielau

Bielau war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Bielau zu Polen, polnischer Name: Biała Nyska. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Lage

Bielau liegt 6 km südwestlich von Neisse, an der Straße über Neumühl, 200 m über NN. Westlich des Dorfs fließt die Freiwaldauer Biele, von der der Mühlgraben abzweigt und durch das Dorf geführt wird. Bielau hatte einen Bahnhof an der Strecke Neisse-Weidenau der Neisser Kreisbahn, im Ort war eine Poststelle.

Zur Geschichte

1231 wird Bielau erstmals in zwei Urkunden genannt („Bela“); der Ort hatte damals einen Scholzen, und Bischof Lorenz überließ das Gelände einem Grafen Siegfried zur Umsetzung nach deutschem Recht. 1284 gehörte Bielau zu den strittigen 65 Dörfern. Als Neisse 1897 von den Franzosen belagert wurde, legte General Vandamme sein Hauptquartier in das Bielauer Schloss; von Bielau aus drangsalierten die Truppen der Franzosen und ihrer Verbündeten aus den Rheinbundstaaten die Bevölkerung der Umgebung. 1945 erlitt das Dorf schwere Zerstörungen.

Die Gemeinde

  • Bielau (Bürgermeister 1935 und 1939: Bauer Paul Hentschel, 1942: Karl Engel) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Eilau, Mohrau, Preiland und Steinhübel), des Standesamts und des Gendarmerie-Amtsbereichs. Im Ort war eine Station der Grauen Schwestern.
  • Für 1592 ist im Dorf ein Schreiber bezeugt, der sicherlich Schule hielt. Das zweistöckige Schulhaus wurde 1842 errichtet. 1925 besuchten 166 Kinder die fünfklassige Schule.
Unterricht gaben 1925: Hauptlehrer Franz Gröger, Lehrerin Magdalena Gdynia und die Lehrer Oskar Barsch und Bruno Hiller (auch 1939), 1935 und 1939: Hauptlehrer Paul Zloch (Zorner), Lehrerin Maria Streit, Lehrer Franz Peikert.
  • Bekannte Personen des Ortes: Aus Bielau stammen: Emil Bohn (1839-1909), Professor an der Universität Breslau, Herausgeber einer musikalischen Bibliographie; Dr. Bernhard Kutsche (1898-1972), Bürgermeister von Ottmachau, Stadtdirektor von Wolfsburg; die Großmutter mütterlicherseits des Komponisten Franz Schubert. Hier trat der Schriftsteller Philo vom Walde (Johannes Reinelt) seine erste Lehrstelle an.
  • Die Gemeindeflur ist 646 ha groß. Flurnamen sind: Leeden, Niederheide, Oberheide, er Renbogen, Rustikalwald. Das Rittergut (310 ha) war seit 1851 im Besitz der Familie von Falkenhausen. Zur Herrschaft Bielau gehörten noch die Rittergüter Eilau, Mohrau und Steinhübel (insgesamt 875 ha). Das Bielauer Schloss, im 19. Jahrhundert im Renaissancestil erbaut, lag in einem Landschaftspark von 150 ha; es brannte 1945 aus.

Kirche

  • Die katholische Kirche wird zum ersten Mal 1296 in einer Urkunde genannt, bereits 1284 ist für den Ort ein Pfarrer bezeugt, von 1296 stammt das Siegel des Pfarrers Conradus (s. Pfotenhauer). Die älteste Glocke war von 1435. Die Kirche wurde 1892/93 neu erbaut; der vorige Bau stammte vom Ende des 16. Jahrhunderts; der Turm von 1677.
Zum Pfarrbereich gehörten Preiland, Roßhof und Steinhübel. Altkrimes war am Sonntag nach Martini (11.11.)
Pfarrer waren seit 1891 Josef Lux, 1920-1945 August Schinke
  • Die zuständige evangelische Pfarrei war in Neisse.

Bewohner

Einwohnerentwicklung

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 511 Einwohner, 71 Feuerstellen
1845: 900 Einwohner (53 ev.), 108 Häuser
1895: 1362 Einwohner (75 ev.), 123 Häuser, 351 Haushalte
1939: 1157 Einwohner, 327 Haushalte
  • Im Dorf gab es 1937: 1 Tierarzt, 2 Bäcker, 2 Fahrradhandlungen, 1 Färberei, 3 Fleischer, 3 Friseure, 2 Gasthöfe, 3 Gemischtwarenläden, 1 Molkerei (Gut), 1 Ölmühle, 1 Sägewerk, 2 Schlosser, 1 Schmiede, 3 Schneider, 2 Schuhmacher, 2 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse.

Liste der Bewohner, die 1935 in Bielau wohnten

Flucht und Vertreibung 1945

Die Bewohner wurden am 18.1.1946 bei großer Kälte aus dem Dorf vertrieben; sie kamen, mehrmals ausgeplündert und in Viehwagen verfrachtet, am 25.1.1946 in Guben an. Viele starben unterwegs.



Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung object_188395
Name
  • Bielau Quelle Biała Nyska (deu)
  • Biala Nyska (1945 -) Quelle Biała Nyska (pol)
Typ
Einwohner
  • 1156 (1939)
externe Kennung
  • SIMC:0500257
Webseite
Karte
   

TK25: 5569

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Nysa (1999 -) ( Stadt- und Landgemeinde )

Bielau (- 1945) ( Gemeinde ) Quelle Teil II - S. 8

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
Bielau (St. Johannes), Bielau (S. Joannes Evang.), Biała Nyska (św. Jana Ewangelisty) Kirche object_1194074
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