- O Himmel, nur Heute kein trübes Gesicht!
- Sonst trocknet die Aßlarer Wäsche ja nicht;
- Und wenn sie nicht trocknete, bliebe sie naß;
- Das wäre mir doch ein verteufelter Spaß.
- Ich weiß, wie die Leutchen dann denken und
- sagen; —
- Und solchen Verdacht könnt' ich nimmer ertragen.
- Drum, Himmelchen, thue mirs Heute zu Lieb,
- Und werde bei Leib und bei Leben nicht trüb!
- Lieb Sonnchen! so höre auch du mich nun an.
- Ich habe dir nie was zu Leide gethan;
- Drum schlag' mir die einzige Bitte nicht ab;
- Blick' Heute nur immer recht freundlich herab!
- Kommt Schlaf dir ins Auge, so magst du es
- reiben,
- Und so dir für Heute das Nicken vertreiben!
- Auch weißt du, es stehet den Damen nicht fein,
- So schläfrig, verdrossen und finster zu sein!
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- Ihr Wolken da droben am Himmelsgezelt!
- Thut meinethalb sonst, was euch immer gefällt;
- Nur haltet für Heute die Thränen zurück,
- Und wären sie gleich auch wie Fäuste so dick!
- Auch gehet der Sonne recht artig aus Wege,
- Damit sie der schmachtenden Hemdchen hübsch
- pflege!
- Ja wird euch das Herz auch wie Centner so schwer,
- So weint es — ich bitte — doch morgen erst leer!
- Ihr Winde! verjaget die wolkige Brut;
- Macht heiter die Lüfte und trocken und gut;
- Doch stürmet dabei nicht so heulend einher,
- Als tobte das wilde und wüthende Heer!
- Nein, wenn ihr die wehenden Tücher hübsch fächelt.
- Und Liebchen darüber sich freuet und lächelt,
- Dann lobt uns zusammen — ich schwör' es zur
- Stund' —
- Noch Heute zum Danke der süßeste Mund!
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