Kopie des alten Systems

Dies ist eine alte Kopie des GenWiki und spiegelt den Stand vom 8. Mai 2022 wider.

This is an old copy of the GenWiki and reflects the status as of May 8, 2022. Please visit us at wiki.genealogy.net

Deutsche Namenkunde (Kluge)/024

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.

Wechseln zu: Navigation, Suche
GenWiki - Digitale Bibliothek
Deutsche Namenkunde (Kluge)
Inhalt
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[023]
Nächste Seite>>>
[025]
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.


zweigliedrige Namen zu bilden: Bernhard, Eberhard, Friedrich, Hermann, Siegmund. Solche zweigliedrige Vollnamen reichen weit über die Völkerwanderungszeit zurück in die vorchristliche Zeit. Da waren die alten Deutschen ein Volk, das im Kriege den Lebensinhalt sah, und fast die ganze altdeutsche Namengebung wies auf Krieg und Kriegsruhm, Waffentüchtigkeit und Siegerglück. Es waren inhaltsvolle Namen, die als Segenswünsche dem Neugeborenen gewidmet wurden. Von solchen zweigliedrigen Namen der Urzeit sind uns viele treu geblieben, nicht bloß als Familiennamen, sondern auch als männliche Taufnamen. Freilich sind Namen wie Dietmar, Hartmann, Hildebrand, Wachsmut, Wieland jetzt nur noch Familiennamen, aber anderseits ist vielleicht kein einziger ausschließlich als Vorname im Gebrauch: Dietrich, Friedrich, Heinrich und Eberhard, Gerhard kommen in beiden Rollen vor.

      Die Deutbarkeit unserer männlichen Taufnamen, sofern sie aus der urdeutschen Zeit des Heidentums stammen, ergibt sich naturgemäß aus unserer alten Sprache. Wir können sie aber auch mit heutigen Sprachmitteln gewinnen: so ist Gerhard ‘der Speerkühne’, Eberhard ‘der wie ein Eber Kühne’, Hermann ‘der Heeresmann’. In vielen unserer alten Vornamen steckt ein bekanntes Wortelement: Friede in Friedrich, Volk in Volkmar, Helm in Wilhelm. Aber mit unserer älteren Sprache erkennen wir die ersten Wortglieder von Dietrich (mhd. diet ‘Volk’) oder von Gunther, Günther (ahd. gunda ‘Kampf’) oder den zweiten Bestandteil von Volkmar (ahd. mâri ‘berühmt’).

      Insofern der Taufname im Zeitalter der Zweinamigkeit den eigentlichen Bereich in der engeren Hausgemeinschaft

Persönliche Werkzeuge