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Gawlik (Familienname)

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Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Bedeutung

Der Name leitet sich erstens vom Rufnamen Gallus (lateinisch: Gallier und gleichzeitig Latinisierung von Hahn, Händl) ab, und zweitens vom irischen Wandermönch und Eremiten, der im 7. Jahrhundert im Umkreis des späteren Klosters St. Gallen wirkte. Der irische Mönch Gallus verstarb um 640 oder 646, sein Gedenktag im katholischen Heiligenkalender ist der 16. Oktober.[1] Aus dem Missionars- und Heiligennamen Gallus und Galler (einer, der dem Kloster Sankt Gallen zinst) entwickelten sich die vielfältigsten Formen. Gawlik und Gawliczek stellen Verkleinerungsformen dar. Im Tschechischen wird der Anfangskonsonant g zu h, und im Deutschen gibt es Varianten mit dem Anfangsbuchstaben k. Der Familienname ist sowohl ein Patronymikon als auch ein Herkunftsname.

Durch die Missionierung des slawischen Ostens gelangte der Familienname aus dem süddeutschen und schweizerischen Raum nach Böhmen und von dort in den Süden Oberschlesiens. Überhaupt ist der Name in Schlesien, Posen und in Polen so weit verbreitet, daß er eine ähnliche Bedeutung erlangt hat wie Hinz und Kunz. Ein im Osten Europas heimischer Vogel - eine Art Zaunkönig - wird auf polnisch Gawlik genannt.

Varianten des Namens

  • Gallus[2]
  • Gallus sacerdos chori Basilensis, Basel 1273[3]
  • Burchardus sacerdos dictus Gallus, Basel 1273[4]
  • Heinr. cognomento Gallus, Laienbruder zu Bebenhausen, 1226[5]
  • Woytek Galus, Bauer, 1640 Dorf Borowsske[6]
  • Gall
  • Anzo dictus Galle zu Mainz, 1298 Mainz[7]
  • Galluser
  • Gallusser[1]
  • Gallmann, Kallmann, Gallmeyer[1]
  • Hans der Galler aus Altshausen, (Saulgau), 1366[8]
  • Galla
  • Gally, Gallei[1]
  • Wernherus Galli zu Göggingen (Meßkirch), 1202 Meßkirch[9]
  • Gallwitz
  • Caspar Galwitz aus Bernstadt (Schlesien), 1636[10]
  • Galys
  • Gawel Sowa, Bauer; 1567 Lisky[6]
  • Gawel, Bauer, 1574 Dorf Chrzelicz[6]
  • Gawelek
  • Gawlik
  • Gawliczek
  • Paul Gawliyanekh, Bauer, 1567 Altdorff[6]
  • Gawelek
  • Kalus, Kahlen, Kalle, Kalles, Kallen, Gallesen, Gallsen[1]
  • Hawlik
  • Habel
  • Hable
  • Hallik
  • Havel
  • Havelek
  • Havlicky[1]

Geographische Verteilung

Relativ Absolut Relativ Absolut
relative Namensverteilung
Gawlik (im Jahr 2002 insgesamt 785 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 10 Vorkommen pro Mio,
bis 15 Vorkommen pro Mio,
bis 30 Vorkommen pro Mio,
bis 45 Vorkommen pro Mio,
bis 60 Vorkommen pro Mio,
mehr als 60 Vorkommen pro Mio
absolute Namensverteilung
Gawlik (im Jahr 2002 insgesamt 785 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 5 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 15 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
mehr als 20 Vorkommen
relative Namensverteilung
Gawel (im Jahr 2002 insgesamt 169 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 10 Vorkommen pro Mio,
bis 10 Vorkommen pro Mio,
bis 20 Vorkommen pro Mio,
bis 30 Vorkommen pro Mio,
bis 40 Vorkommen pro Mio,
mehr als 40 Vorkommen pro Mio
absolute Namensverteilung
Gawel (im Jahr 2002 insgesamt 169 Einträge)
erstellt von Geogen 3.0 Webdienst
Legende:
weniger als 1 Vorkommen,
bis 5 Vorkommen,
bis 10 Vorkommen,
bis 15 Vorkommen,
bis 20 Vorkommen,
mehr als 20 Vorkommen

Schlesien

Gawlik (Beuthen O.S. oft)

Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.

Bekannte Namensträger

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Umgangssprachliche Bezeichnungen

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 nach: Heintze-Cascorbi, Die deutschen Familiennamen geschichtlich, geographisch, sprachlich, hrsg. von Paul Cascorbi, Halle/Saale, Berlin: Buchhandlung des Waisenhauses GmbH, 1933, S. 208ff
  2. Max Gottschald, Deutsche Namenkunde, Unsere Familiennamen, Stuttgart, Berlin, New York: Walter de Gruyter, 5. Auflage 1982, S. 197
  3. Adolf Socin, Mittelhochdeutsches Namenbuch nach oberdeutschen Quellen des 12. und 13. Jahrhunderts, Basel: Helbing & Lichtenhahn, 1903, Bd. 1, S. 69, aus: Urkundenbuch der Stadt Basel
  4. Socin, hier: Bd. 1, S. 415, nach: Totenbücher St. Peter in Basel
  5. Socin, hier: Bd. 1, S. 526, nach: Württembergisches Urkundenbuch
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 nach: Oberschlesische Urbare 1560-1641
  7. Socin, hier: Bd. 1, S. 526, nach: Urkunden zur hessischen Landes= und Familiengeschichte
  8. Saulgau
  9. erstarrter Genitiv aus Gallus: Socin, hier: Bd. 1, S. 526, nach: Fürstenbergisches Urkundenbuch
  10. Socin, hier: Bd. 1, S. 526, nach: Die Matrikel der Universität Königsberg 1544-1829

Literaturhinweise

Weblinks

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