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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/103
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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich | |
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besaß der Herzog von Jülich das Patronatsrecht zu Garzweiler.[1] Die sogenannte lange Straße und Stolzenberg, welche früher zu Hochneukirch gehörten, wurden 1805 mit Garzweiler verbunden.
Die Reformation ist hier nicht ohne Einwirkung geblieben. Die Nähe von Jüchen und Grevenbroich, wo die Neuerer Eingang gefunden, und die kriegerischen Zeiten, welche die Einwohner mit Andersgläubigen in Verbindung brachten, mußten nachtheilig wirken. Jedoch ist die Kirche in Garzweiler stets im ausschließlichem Besitze der Katholiken geblieben. Nach von Recklinghausen (Geschichte der Reformation, I 210) kommt ein Peter Buschmann 1630 als Prediger zu Jüchen, Bontenbroich, Garzweiler und an andern Orten noch vor. Er ist derselbe Johann Peter Sylvius, der nach dem Zeugenverhör von 1665 sich 1630 zu Bontenbroich verborgen aufgehalten hat und in den benachbarten Ortschaften, auch in Garzweiler, heimlich predigte, aber unter dem Herzoge Wolfgang Wilhelm von Jülich 1635 die Gegend verlassen mußte.[2]
1647 bezeugt der Pastor Johannes Fabritius, damals 71 Jahre alt und 47 Jahre Inhaber der Pfarrstelle (possessor pastoratus), und sagt bei priesterlichen Ehren, daß die Kirche zu Garzweiler eine Hauptfundation und die Protestanten einmal eine Leichenpredigt auf dem Kirchhofe hätten halten wollen, er aber solches verhindert habe, und daß darauf hin und wieder Leichenpredigten in Scheunen stattgefunden.
Zu derselben Zeit bekundete Hanz Vaßbender, bei 80 Jahre alt, die Tage seines Lebens sei auf keinen andern, als auf dem hohen Altare Messe gelesen worden, deren sonst noch zwei wären.
Ein anderer Zeuge, Jacob Brewer, referirt, daß bei seinem Gedenken (er war 72 Jahre alt) niemals fremde Lehrer in Garzweiler gewesen, auch nicht fremde Schulmeister.[3]
1649 sind auf Fürstlichen Befehl die Vorsteher und Aeltesten des Dorfes abgefragt worden, wie es hinsichtlich der Religionsübung (ratione exercitii religionis) im Jahre 1624 gehalten worden sei. Darauf hat obengenannter Vaßbender ausgesagt, er wisse nicht anders, als daß die allein seeligmachende katholische und apostholische Religion öffentlich gepredigt oder gelehrt worden sei; wohl aber hätten sich einige heimlich eingeschlichen und fremdes Exercitium zuweilen zu halten sich unterstanden; auch sei dies auf dem Kirchhofe versucht, aber durch die Katholischen verhindert worden. Jacob Weitzen von Garzweiler, seines Alters 75 Jahre, sagt dasselbe und will dabei leben und sterben.
Darauf erklären am 24. October 1649 die Schöffen Hans Schunken und Christian Kaumanns, daß der ehrwürdige Herr Johann Fabritius,