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Holztransporte auf der Lippe

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Holztransporte auf der Lippe:In Ermangelung der im und vor dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648, erfolgten massiven Abholzung von für die Mast wichtigen Fruchtbäumen (Eichen, Buchen) beidseits der Lippe, wurden verstärkt Kieferngehölze, niederdeutsch „Dannenholt“ eingeführt. Ohne die Lippelogistik zum ortsnahen Einsatz, bei beginnender Industriealisierung, wären diese Hölzer wohl kaum transportabel gewesen.

Pumpenmacher bei Anfertigung eines hölzernem Rohr- oder Pumpenstocks
Quelle: Verbeeldingen van Ambachten (1694) Joh. u. Caspaars Luiken

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Portal:Westfalen-Lippe > Westfalen (Landschaft) > Lippe (Fluss) > Holztransporte auf der Lippe

Inhaltsverzeichnis

Lippehölzer

Hölzerne Nockenwelle für den Hammerantrieb
LWL-Freilichtmuseum Hagen

Lippezoll auf Masten (Haus Ostendorf)

  • Beispiel 30.04.1715 Pennekamp[1] mit 10 Masten und 1 Schiff herkommen, jede Mast ad 3 Stüber, facit und zahlt 45 Stüber
  • Beispiel 29.06.1715 Herman Niwindt[2] mit 21 Masten herkommen dhavon zahlt 1 Rt 3 Stüber, derselbe mit 1 Schiff und einige Dannenbretter herkommen, dhavon zahlt 24 Stüber [3]

Wegegeld auf Floßtafeln (Stadt Haltern)

  • Ab dem 22.01.1659 von 1 Holzteil (Floßtafel), so die Lippe hinunter abgeht: 8 Stüber

Kiefernholz als Holländerholz und Masten

Unter Kiefernholz, niederdeutsch „Dannenholt“ genannt, kennen wir auch das sogenannte Holländerholz, Stämme von 60 bis 80 Fuß Länge und einer Stärke von 10 bis 18 Zoll; welche wegen ihres Schaftes im Schiffbau gute und große Masten ergaben. Von daher kannte man sie auch als Mastkiefern oder Masten.

Diese Holzart wurde nicht nur im Schiffbau zu Kielen verarbeitet und bei der Herstellung unterschiedlicher Boote und Kähne (Nachen, Schniggen oder Achen) eingesetzt. Ansonsten ergab nämlich die Kiefer in Ermangelung von Eichen, im beginnenden Industriezeitalter gute Spindeln, Wellbäume oder Hammerwellen, auch sonst noch stabile Sägeblöcke bei der Herstellung von Balken, Bohlen, Pfosten und Dielen. Die Baumstämme der Kiefer auch kurze Ständer, Säulen, Bänder, Einzugbalken, Riegel, Schwellen, und sonstige starke Pfähle bei den unterschiedlichen Gebäuden und im Bergbau.

Genutzt werden konnte das Kiefernholz bei der Anfertigung von Pumpenstangen, zu hölzernen Bedeckungen von Schiffbrücken, zu Wassertrögen oder zu Wasser- und Brunnenröhren. Benötigt wurden die Hölzer aber auch im Mühlenwesen als Antriebsachsen zur Kraftübertragung, so beispielsweise in Ölmühlen bei der Gewinnung von Speiseöl in einer Rossmühle:'

Literatur

  • Stratmann: Bodo: Lippe als Wasserstrasse, Krummhölzer, Schniggen und Floßwesen im 17. Jahrhundert (Dortmund, 5/2022)

Fußnoten

  1. Catalogus communiocantium, Haltern 1683: Jobst Pennekampff uxor eius Catharina Hueckß: filius Henrich Pennekampff 19 Jahre alt; filia Judith Pennekampff 21 Jahre alt
  2. Catalogus communiocantium, Haltern 1683: Johan Niewindt , Anna Leve conjugis: filius Herman Niewindt 25 Jahre alt; filia Catharina 24 Jahre alt
  3. Quelle: Designation der Eigenbehörigen und Ländereien des Hauses Ostendorf

Weblinks

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