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Nachen (Lippe)

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Nachen: Holztransporter auf der Lippe Bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648, aber auch im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763, erfolgte eine massive Abholzung von für die Mast wichtigen Fruchtbäumen (Eichen, Buchen) beidseits der Lippe aus den Marken. Daran waren auch unsere Vorfahren beteiligt. Ohne die Lippelogistik mit Flachbodenschiffen zum Weitertransport der abgeholzten Bäume wären die riesigen Holzmengen nicht transportabel gewesen.

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Westfalen (Landschaft) > Lippe (Fluss) > Nachen

Nachen mit Flachboden und Steg,
ohne Mast und Abdeckung

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Nachen, kleines muldenartiges Wasserfahrzeug ohne Mast und Verdeck (mit oder ohne Segel) auf Flüssen, breiten Bachläufen (wie die Stever), Teichen und Seen, besonders für Fischer und als Ponten. Auf der Lippe fuhren die Flachbodenschiffe, wie auch die Schniggen, flussabwärts in Richtung Wesel zum Rhein mit der Strömung oder auch mit Segeln, flussaufwärts wurden sie von Land aus mittels Ochsen oder Pferden gezogen (getreidelt).

Schiffe in Beschlag genommen

Dorsten, den 13.12. 1639 An diesem Datum schreibt der Kommandant zu Dorsten Andreas Homan an die Bürgermeister und den Rat der Stadt Haltern , dass ihrer fürstlichen Gnaden zu Hessen daran gelegen sei und die Wohlfahrt der hessischen Garnison[1] es erfordere, dass alle Fähren und andere Schiffe auf der Lippe eine zeitlang unter den Befehl der Garnison gestellt und dazu nach Dorsten geschafft werden sollen.

Dazu wird ernsthaft befohlen, dass angesichts dieses Schreibens, alle Fähren und Schiffe, welche sich im Besitz der Stadt Haltern und deren Gerichtshoheit befinden, nach Dorsten bringen und dort der Garnison unterstellen. Dies bei Androhung des Verlustes aller sölcher Fähren und Schiffe, wie auch auf der Lippe habender Gerechtigkeiten und zusätzlich 500 Goldgulden ernster Strafe.

Von daher sind von den Bürgern der Stadt Haltern, welche Schniggen, Nachen oder anderer Wasserfahrzeuge haben und sich von der Lippe ernähren, Herman von Telgte, Johann Brun unnd Arndt Stryckeling stehenden Fußes nach geschickt. Danach kommt der vorerwähnte Gemeinsmann Herman Lintel von Telgte, zurück und überbringt den Bescheid, dass der Stadt Haltern wegen ihrer Schiffe keinen Schaden leiden solle.[2]

Besitzer von Nachen in Haltern

  • Haltern 22.05.1650: Dietherich Queckstert[3], Bürger und Ratsverwandter, verfügte über einen Nachen, der mit Krummholz beladen war.
  • Haltern 12.05.1651: Berndt Queckstert[4] verfügte über einen Nachen, der mit Krummholz beladen und an dem Krummholz angehangen war.
  • Haltern 26.04.1652: Henrichen Fischer[5] verfügte über einen Nachen, dem ein Floßteil angehangenn.war.

Fußnoten

  1. Hessische Garnison: Im Dreißigjährigen Krieg hatte König Gustav Adolf von Schweden im Vertrag von Werben am 22. August 1631 dem Land Hessen-Kassel u. a. Gebiete des Hochstiftes Münster und des kurkölnischen Vest Recklinghausen zugesprochen. Am 09.02.1633 hatte Hessen-Kassel ohne kurkölnisch-vestische Gegenwehr die Stadt Dorsten besetzt. Beendet wurde die Belagerung am 19.09.1641 durch kaiserlichen Truppen.
  2. Quelle: Stadtarchiv Haltern, Schierleprotokolle
  3. Kirchenbuch: Theodorús Qúickstert oo Haltern rk. Alheidis Traúes oder Ottes, Kinder: * Kúnegúnda ~ 08.09.1641; * Adolphús ~ 07.02.1644; * Margreta ~ 11.10.1646
  4. Kirchenbuch: Bernardús Qúickstert oo Haltern rk. Catrina Brúines , Kinder: * Joes ~ 17.02.1643; * Jacobús ~ 23.01.1645; * Catrina Elisabeta ~ 08.01.1647; * Wilhelmús ~ 29.09.1648; * Hermannús~ 6.10.1649
  5. Kirchenbuch: Henricús Fischer oo Haltern rk. Elsa Steúermúirs , Kinder: * Joes~ 08.04.1640; * Elsa ~ 01.11.1643; Hermannús ~ 13.08.1645 ; * Henricús ~ 31.03.1647; * Catrina ~ 14.9.1649; * Gertrúdis ~ 22.04.1652; * Joes Hermannús ~ 21.04.1653; * Anna ~ 18.10.1655

Literatur

  • Stratmann, Bodo: Lippe als Wasserstrasse, Krummhölzer, Schniggen und Floßwesen im 17. Jahrhundert (Dortmund, 5/2022)

Weblinks

Zeitlich, regionale Begriffsdeutung

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