 Kopie des alten Systems
|
|
Dies ist eine alte Kopie des GenWiki und spiegelt den Stand vom 8. Mai 2022 wider. This is an old copy of the GenWiki and reflects the status as of May 8, 2022. Please visit us at wiki.genealogy.net |
Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/097
aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
| GenWiki - Digitale Bibliothek | |
|---|---|
| Instructionsbuch für den Infanteristen (1872) | |
| Inhalt | |
| <<<Vorherige Seite [096] | Nächste Seite>>> [098] |
 | |
| Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
| Texterfassung: unkorrigiert | |
| Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten. | |
Herumführen des Sitzschenkels in den Seitlieghang zurück. Nach dem Knieaufschwung kann man ferneer durch herüberführen und Niedersetzen des gestreckten Beines den vollen Seitsitz einnehmen und aus diesem mit knieabschwung rückwärts abgehen. Vor diesem Abschwung hat der Anfänger einen großen Respect, und doch ist weder große Geschicklichkeit, noch Kraft erforderlich; es gehört nur eine gewisse Dreistigkeit dazu, den Oberkörper, der in den Knieen und beien Händen seinen Haltepunkt hat, hinten über in den Kniehang fallen zu lassen, aus dem man soch ruhig in den Langhang herunterläßt. Es ist ja eben eine Aufgabe der Rüst-Uebungen, die Geschicklichkeit heranzubilden, als somit auch jede Zaghaftigkeit und Aengstlichkeit durch den Willen überwinden zu leernen, bis wir durch das Gefühl der eigenen Kraft und Gewandtheit ein sicheres Gefühl dafür erlangen, ob wir diese oder jene Uebung machen, und schließlich, wenn es darauf ankommt, unsere ganze Eneergie zeigen können.
2. Aufschwung aus Unter- resp. Aufgriff; Vorwärtsabschwung aus Untergriff. -- Wer einen etwas muskulösen Arm hat, wird, wenn er den Unterarm scharf an den Oberarm heranwinkelt, mit der anderen Hand leicht fühlen, daß die an der vorderen Seite des Oberarms liegenden Armbeuger bei Stellung der Faust im Untergriff weit mehr in Anspannung kommen, als vei der Stellung im Aufgriff. Deshalb ist auch der Aufschwung aus Untergriff viel leichter, als der aus Aufgriff, und ist derselbe darum auch zunächst einzuüben. Um denselben recht exact in seinen einzelnen Bewegungen durchzumachen, üben wir ihn zunächst als Aufzug nach drei Tempo ein: Eins! Sturzhang in Hockstellung, -- Zwei! Seitlieghang, -- Drei! Klimmziehen der Arme, bis der Schwerpunkt des Körpers über den Querbaum gehoben wird und sich der Körper mit den gestreckten und geschlossenen Beinen auf der anderen Seite so weit neigt, daß der Uebende in den Stütz vorlings gelangt.
Es ist dies eine vortreffliche Uebung für die Bauch- und Arm-Muskulatur. Ist dieselbe durch den Aufzug nach 3 Tempo gehörig gekräftigt, so wird es dem Uebenden leicht werden, den Aufschwung aus Unter- und Aufgriff zu machen, wobei man durch schwunghafte Aufwärtsführung der Beine unter gleichzeitigem, starkem Klimmzug den Körper über den Baum schwiingt. Bei Aufgriff, wie ihn die nebenstehende Figur zeigt, hat man hierbei noch den Vortheil, daß man den Abstoß aus Grundstellung, wenn der Baum in Reichhöhe liegt, oder den Schlußsprung bei Sprungreichhöhe besser zum Aufschwung benutzen kann.
Aufzug nenn man diese Uebung, wenn man sie, ohne in den Stuzhang in Hockstellung zu gehen, aus reiner Armkraft langsam ausführt.
Zum Abschwung neigt sich der Oberkörper beim Untergriff etwas nach vorn, ähnlich wie bei der Rumpfvorwärtsbeugung; und dreht sich unter Fallenlassen des Gesäßes um den Baum in den Langhang; führt man diese Uebung langsam aus, so heißt sie speciell Abzug. Beim gestreckten Abschwung dreht man sich kurz mit gestrecktem Körper um den Baum.
