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Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/098

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Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
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       3. Kreuzaufzug, Kreuzabschwung. -- Nach dem Durchzug streckt sich der Körper nach hinten über (gestreckter Sturzhang), die Arme führen den Klimmzug aus und heben so den Körper rücklings über den Baum, wo derselbe den Seitsitz einnimmt. je besser man das Gesäß einziehen und die Wirbelsäule nach hinten beugen kann, desto leichter kann man sich durch den Kreuzaufzug in den Sitz emporheben. zum Kreuzabschwung läßt man sich aus dem Seitsitz so weit unter leichter Streckung des Körpers herunter, daß der Schwerpunkt noch gerade über dem Querbaum liegt, und kehrt dann unter einer leichten Rückwärtsbeugung in den gestreckten Sturzhang zurück, aus dem man sofort in den Langhang geht und abspringt.

Ueberschwünge und Sprünge.

      1. Wende. -- Der Uebende ergreift bei Wende links unter kräftigem Absprung so den Baum,daß die linke Hand vor der linken Brustwarze zu stehen kommt, und schwingt sich durch den stärkeren Druck der rechten Hand, die alsdann dem Körper Platz macht, derartig mit den geschlossenen und gestreckten Beinen nach rechts aufwärts über den Baum, daß der Körper in der Höhe des Schwunges dem Baume zugewendet ist und der Niedersprung neben der linken Hand erfolgt; letztere wechselt rechtzeitig den Griff. Elastischer Absprung und kräftiger Druck des Armes, der Platz macht, ist bei diesem Stützsprung die Hauptsache. Liegt der Baum in Brust- oder Schulterhöhe, so verstärkt man den Absprung durch 3 Schritt Anlauf. Aus Stütz wird der Wendeüberschwung ähnlich ausgeführt; die linke(rechte) Hand wechselt indeß schon vor Beginn der Uebung den Griff, und wird der Absprung durch Vorwuchten und Vornübereneigen des Oberkörpers ersetzt.

      2. Kehre. -- Der erste Theil der Bewegung, das Antreten, Abspringen und der Druck der rechten Hand, ist bei Kehre rechts eben so wie bei Wende links; während des Ueberschwingens über den Baum dreht sich jedoch der Körper so, daß er in der Höhe des Schwunges mit dem Rücken dem Baume zugekehrt ist (wie bei dem weiter unten folgenden Barrièresprung). Während des Niedersprunges erfaßt nun bei Kehre rechts die rechte Hand wiederum den Querbaum und läßt die linke Hand denselben gleichzeitig los.

       Zur Kehre mit Anlauf ist es wesentlich, die Anlaufschritte nur kelin und recht elastisch zu machen.

      Wie schon einmal gesagt, ist es bei allen Schwung-Bewegungen der Beine ganz nothwendig, daß dieselben scharf gestreckt und auch geschlossen sind; um dies recht gründlich durchzuüben, ist es vorteilhaft, als Vorübug zur Wende und Kehre das Stützhüpfen mit Schwingen der Beine nach rechts (links) aufwärts, verbunden mit leichtem Gesäßheben, auszuführen, und zwar so oft, bis der Uebende im Stande ist, die Beine nach dem Absprunge ganz gestreckt und geschlossen seitwärts, aufwärts zu schwingen.

      3. Hocke. -- Schlußsprung in den Stütz mit Anhocken und Gesäßheben ist die Vorübung zur Hocke. Will man nun in dieser Weise über den Querbaum springen, so muß der Absprung recht federnd unter Vorneigen des Oberkörpers ausgeführt werden, während die Beine sich scharf gegen die Brust anhocken und die Arme durch möglichst concentrirten Druck auf den Baum den Körper in die Höhe und über den Baum schnellen. Dem Anfänger sagt man am besten so: "Erst springt man mit den Beinen und dann springt man mit den Händen". Dieses Springen mit den Händen übt man am besten, wie wir noch später sehen werden, bie dem Sprung in den Stand auf dem Kasten. Eine Regel bei allen diesen Sprüngen ist, daß sich die Beine, wenn sie das Hinderniß, also hier den Querbaum, passirt haben, sofort wieder strecken, um einen recht elastischen Niedersprung zu gewinnen; und ferner muß man sich bei allen Stützsprüngen bemerken, daß die Arem ganz gleichmäßigen Druck ausüben

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