![]() |
Dies ist eine alte Kopie des GenWiki und spiegelt den Stand vom 8. Mai 2022 wider. This is an old copy of the GenWiki and reflects the status as of May 8, 2022. Please visit us at wiki.genealogy.net |
Ramien (Familienname)
aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Inhaltsverzeichnis |
Herkunft und Bedeutung
Ostpreußen
- prußisch "rams, roms" = ruhig, demütig, zahm, sittsam, bescheiden, höflich
- "romiks, romanis" = der Ruhige, Aufmerksame
- "rambus" = faul, träge
- "Romow, Ramawan" = heiliger Wald, in dem ewige Perkunos-Feuer unterhalten wurden
- "Rombinus" = heiliger Berg bei Ragnit
- "Rominten" = heiliger Hain
Landeskunde: "Die auf Anhöhen errichteten Adelsburgen lagen in unmittelbarer Nachbarschaft der Weiler und heiligen Stätten. Sie waren umgeben von Gräben, Wällen und Holz-Erde-Mauern: zwei parallelen Reihen angespitzter Pfähle, die mit Erdreich und Steinen aufgefüllt wurden. Darin stand das große, langgestreckte Holzhaus des Edlen mit stumpfwinkligem Dach und ornamentiertem First, umsäumt von Stallungen und kleineren Häusern. Im Verteidigungsfalle konnten diese Bollwerke, die auch den Dorfbewohnern als Fliehburg dienten, mit Bogen, Speer und Wurfgeschützen verteidigt werden. Reste der Wallanlagen sind heute noch sichtbar; der ostpreußische Volksmund hat sie vielfach zu Schloßbergen umgedeutet oder ihre Namen zu Schwedenschanzen (von prußisch swints "heilig") und Pillenbergen (von pilis "Berg, Feste") verballhornt."
"Heilige Stätten werden an verschiedenen Stellen vermutet; vielleicht gab es eine (Romowe genannt) für jeden Gau... In den Hainen sollte nach alter Überlieferung ein Baum *) stehen, dessen Stamm sich geteilt hatte und weiter oben wieder zusammengewachsen war. Noch im 19. Jahrhundert hielt sich in einigen Gegenden der Glaube, man könne von Krankheiten geheilt werden, wenn man durch eine solche Baumöffnung krieche." Quelle: Kopp, Das Volk der Prussen, Vortrag gehalten auf der 13. Baltischen Konferenz am 16.10.1987 in der Ostakademie Lüneburg, Tolkemita Dieburg 1988, S. 9 ff.
- ) Annmerkung:
- prußisch "rumbas" = Einschnitt, Engpass
- "rumbaut" = zusammengewachsen
- "rumbautai" = zusammengewachsene heilige Bäume
- "rumbotas" = faltig, mit Auswuchs behaftet

Varianten des Namens
- Ramota von Stojslav (1298 ) bei Dirschau, Pomerellen
- Ramboth (um 1400) Samland
- Rambod (um 1400) Gebiet Stuhm
- Ramico/ Romiko (1261) Gebiet Gerdauen
- Romeke (1299) Samland
- Ramuth/ Rammoth (1306) Kammeramt Bordehnen
- Ramoth (1338 ) Kammeramt Kerpau
- Ramot (1340) Kammeramt Lucten, Natangen
- Ramotis (1357) Kreis Rößel
- Romote (1367) Wore
- Rammodt (um 1400) Kammeramt Kersieten
- Romeyke (1413) Natangen, Samland, Schalauen
- Romy, Romeik, Romeick(e), Romeike, Romeyke
- Romelau, Romgut, Romigleit, Romikat, Rominth
- Romisch, Romlau, Rommack, Rommeck, Romonath
- Ramckewitz, Ramohn, Ramohnatis, Ramosaitis, Ramann
- Ramberg, Ramcke, Rameck, Ramegk
- Rami(e)n, Ramisch, Ramlau, Ramlow, Ramnitz
- Ramonaitis, Ramonat, Ramonies, Ramm
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut |
---|---|
![]() relative Namensverteilung Ramien (im Jahr 2002 insgesamt 67 Einträge) erstellt von Geogen 3.0 Webdienst Legende: weniger als 10 Vorkommen pro Mio, bis 15 Vorkommen pro Mio, bis 30 Vorkommen pro Mio, bis 45 Vorkommen pro Mio, bis 60 Vorkommen pro Mio, mehr als 60 Vorkommen pro Mio | ![]() absolute Namensverteilung Ramien (im Jahr 2002 insgesamt 67 Einträge) erstellt von Geogen 3.0 Webdienst Legende: weniger als 1 Vorkommen, bis 5 Vorkommen, bis 10 Vorkommen, bis 15 Vorkommen, bis 20 Vorkommen, mehr als 20 Vorkommen |
Bekannte Namensträger
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Ortsnamen:
- Ramstaw (1345), Rambstau Kreis Königsberg
- Ramothen (1374), Ramten Kreis Osterode
- Ramboten (1389), Kreis Rößel
- Romaw (1394), Rohmau Kreis Wehlau
- Romen (1411), Rohmanen Kreis Ortelsburg
- Romiten (1423), Romitten Kreis Preußisch-Eylau
- Ramsen (1423), Rambsen Kreis Friedland
- Ramsien (1426), Ramsen Kreis Königsberg
- Rome (1507), Rummy Kreis Ortelsburg
- Ramonischken (1736), Hagenfließ (1928 ), Amt Grumbkowkaiten Kreis Pillkallen/ Schloßberg
- Ramoschkehmen (1736), Ramfelde (1938 ), Amt Koenigsfelde Kreis Darkehmen-Goldap
- Ramutten-Jahn (1736), Kreis Memel
- Romanuppen (1736), Wildenheim (1938 ), (upe = Fluss) Amt Kattenau Kreis Stallupöhnen-Pillkallen
- Rominten (1736), Hardteck (1938 ), Amt Kiauten Kreis Goldap
- Rahmel/ Rumja, Gebiet Danzig
- Ramsee (1820), Kreis Stuhm
- Ramsen (1820), Kreis Stuhm
- Ramten (1820), Kreis Stuhm
- Ramutken (1820), Kreis Graudenz
Gewässer:
- Ramgesalus (1314), Bach im Kammeramt Liebstadt (salus = Regenbach)
- Ramio (1355), Rammfließ bei Kaschauen Kreis Heilsberg
- Rampsow (1379), See und Wald, Ramsauer-See Kreis Allenstein
Literaturhinweise
- Deutsche Wappenrolle/Band 17
- Volltextsuche nach Ramien in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Daten aus FOKO
Daten aus der Totenzettelsammlung
In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Ramien.
Daten aus GedBas
Metasuche