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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/150

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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hier angestellte Pastor Johannes Dierksen war aber 1593 Senior, woraus sich auf eine lange Amtsführung desselben schließen läßt.

Das reiche und sehr begüterte Kloster zu Reinfeld ward lange in seinem Bestande gelassen, wozu wohl der Umstand beitrug, daß über die auswärtigen Besitzungen desselben ein Streit obwaltete, um dessenwillen man es nicht konnte völlig eingehen lassen. Schon 1546 ward in der Pfarrkirche beim Kloster lutherisch gepredigt, und zwar in Anwesenheit der Königin von Dänemark, die Mönche aber hatten noch ihren katholischen Gottesdienst in der Klosterkirche. Allein 1550 mußte im Kloster selbst ein evangelischer Prediger angenommen werden[1]. Diese Veränderung trat ein unter dem 35sten Abte Otto[2]. Nachher zerstreuten sich die Mönche, und der letzte Abt Johann Kule, der einen anstößigen Lebenswandel führte, begab sich nach Hamburg, wo er noch 1600 lebte. Die Besitznahme des Klosters erfolgte aber 1582 durch Herzog Johann den Jüngeren, dem dasselbe als Ersatz für seinen Antheil an Johann des Aelteren Verlassenschaft zugetheilt wurde. Nur einige der Klosterbesitzungen wurden zum Königl. Amte Segeberg gelegt, als Bimöhlen, Fuhlendorf und ein Haus zu Oldesloe. Die Güter im Lande Oldenburg waren 1561 den Ranzau's pfandweise eingethan; Woldenhorn und Ahrensfelde aber vor 1569 schon an Daniel Ranzau veräußert. Ueber die Reinfeldischen Klostergüter in Pommern in der Gegend von Anklam und Treptow, welche die Hafenmeisterei genannt wurden, war Streit, da die Pommerschen Herzoge dieselben in Besitz genommen hatten. Es kam darüber 1543 zu einem Vergleich zwischen dem Könige und den Herzogen zu Pommern. 1561 heißt es, das Kloster habe wenig Jährliches von diesen Gütern zu verhoffen, und der König war gewilligt, sie unter der Hand zu veräußern, und was dafür zu erlangen sei, zu des Klosters Bestem zu belegen; der Abt wollte aber nicht gerne darin willigen, daher es noch aufgeschoben ward. Eben damals sollte wegen der im Mecklenburgischen in den Vogteien Grevismühlen und Schwerin belegenen Klostergüter ein Proceß bei dem Kammergericht fortgesetzt werden. Auch diese Güter sind verloren gegangen, so wie die im Lauenburgischen und die in Liefland, welche letzteren die Einwohner von


  1. Lau, Reformationsgesch. S. 431.
  2. Näheres über die folgenden Aebte und die Geschichte des Klosters unter ihnen findet sich bei Lau, a. a. O. S. 432.
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