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Lankuppen

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Wappen der Stadt Memel

L a n k u p p e n

Bauerndorf an Minge und König-Wilhelm-Kanal
Kreis Memel, O s t p r e u ß e n
______________________________________________________

Dorfstraße in Lankuppen, Kreis Memel


Hierarchie


Inhaltsverzeichnis

Alte Schule in Lankuppen, Kreis Memel (2012)


Einleitung

Stallgebäude der ehemaligen Schule in Lankuppen (2012)

Lankuppen, Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name bedeutet, dass Stantz in der Auenlandschaft am Fluss wohnt. Der Name John Snoten sagt aus, dass John der Schwiegersohn ist.

  • prußisch "lanka" = Tal am Fluss, Wiese
  • "lanke" = Bogen
  • lettisch "lanka" = feuchte niedrige Wiese
  • litauisch "lanka" = Wiese, Aue, Tal
  • litauisch "upe" = Fluss
  • nehrungs-kurisch "snuoats" = Schwiegersohn


Allgemeine Information

  • Dorf, 29 km südöstlich von Memel, am Westufer der Minge, mit Brücke und Wagenfähre über die Minge, 1939: 331 Einwohner[5]


Fußgängerbrücke über den Minge-Fluss in Lankuppen (2012)
Brücke 2021 ©KestucioZ.Fotografija


Politische Einteilung

John Snoten wurde zu Lankuppen eingemeindet.
1939 ist Lankuppen eine Gemeinde mit den Dörfern Bundeln, Grumbeln und Lankuppen.[6]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Lankuppen gehört zum 1888 und 1912 Kirchspiel Prökuls.

Katholische Kirche

Lankuppen gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.

Friedhof

Lage

Lage des Friedhofs in Lankuppen im Messtischblatt


Der Friedhof liegt im Ort. Er muss schon etwas älter sein, da spätestens 1794 durch das allgemeine preußische Landrecht verfügt wurde, dass Friedhöfe nur noch außerhalb von Gemeinden und Städten angelegt werden durften. Er wirkt gepflegt und lädt zu einem Spaziergang ein.

Friedhof von Lankuppen


Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai 2013


Standesamt

Lankuppen gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Prökuls.


Bewohner

Geschwister Mertineit
Bild: Aufnahme um 1920


Dieses Bild ist mit "Geschwister Mertineit" überliefert worden. Sie lebten in Lankuppen. Die Vornamen sind unbekannt. Wer kann dazu Angaben machen? Kontakt


Schule

Lankuppen hatte eine Schule.

Fotos der ehemaligen Schule

2021

2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija

Diese Bilder wurden freundlicherweise von Kęstutis Zdanevičius zur Verfügung gestellt.


Geschichte

Missionsfest Lankuppen (aus dem Memeler Dampfboot)

1711

  • Laßen: Urbahn Grieguseit, Jacob Gelsien, Hanßke Grieguseit, John Bumbullies, Griegel Pruß, Jacob Gelsien, Jurge Aschmoneith
  • Wybrantzen: Hanßke Grieguseit - ein Wirth, Johnis Bumbullies - ein Wirth, Griegel Pruß - ein Wirth; (Anm.: d.h. sie standen damit hierfür nicht mehr zur Verfügung)
  • Enrollierte: Urbahn Grieguseit, - 24. 9br 1709 (Anm.: Sterbedatum); Jacob Gelsien - ein Wirth, (Anm.: d.h. er stand damit hierfür nicht mehr zur Verfügung); Jurge Aschmoneith

(Quelle: [7])


Kleidung um 1870

  • Männer: Lange, von Natur aus braune wollene Röcke, Szarkai genannt.
  • Frauen: Wollene, gefärbte einfarbige oder buntgestreifte Röcke, Kèdelies genannt, und bunte selbstgestrickte wollene Handschuhe.

Diese Beschreibung der Kleidung stammt aus einem Fragebogen, den der Sprachwissenschaftler Georg Wenker (s. Artikel Georg Wenker. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (15.09.2013) um 1870 an viele Dorfschulen verteilte. Er erforschte die verschiedenen Dialekte und fragte aber auch nach den Volkstrachten und der Zusammensetzung der Bevölkerung.

Den Fragebogen hat der Lehrer Michael Schapals[1] aus Jedwilleiten ausgefüllt. Er gab an, dass das Verhältnis der deutschen Bevölkerung zur litauischen 1 : 20 sei.

König-Wilhelm-Kanal

Der König-Wilhelm-Kanal (litauisch Karaliaus Vilhelmo kanalas bzw. Vilhelmo kanalas) wurde 1873 fertiggestellt. Er diente dazu, die Memel direkt mit der Hafenstadt Memel zu verbinden und somit die zuvor notwendige, teilweise gefährliche Fahrt über das Haff zu umgehen. Dazu verbindet er die Minge, die ihrerseits in das Memeldelta mündet, direkt mit dem Hafen der Stast Memel. Der Kanal wird heute nicht mehr für die Schifffahrt genutzt.

1863 wurde mit dem Bau des Kanals begonnen, bis 1865 war der erste Planungsabschnitt von der Minge bis zur Dawöhne fertiggestellt. Insgesamt dauerte der Bau 10 Jahre und wurde nach 1870 durch den massiven Einsatz französischer Kriegsgefangener zum Abschluss gebracht. Der Bau kostete eine knappe Million Thaler. Benannt wurde die Wasserstraße nach dem preußischen König und späteren deutschen Kaiser Wilhelm I.

Der Beginn des Kanals befindet sich beim Ort Lankuppen an der Minge, ca. 17 km von deren Mündung in die Atmath (einem Mündungsarm der Memel). Dort befindet sich die einzige Schleuse Litauens. Diese diente vor allem dazu, das Frühjahrshochwasser vom Kanal abzuhalten, ist heute jedoch außer Betrieb. Nach ca. 13 Kilometern besteht über die Drawöhne bereits eine Verbindung zum Haff - an dieser Stelle hat man das Windenburger Eck bereits umfahren. Nach weiteren neun Kilometern mündet der Kanal dann in das Hafengebiet von Memel. Heute ist der Kanal durch einen Wall vom Haff abgetrennt und dient als Wasserreservoir für die Stadt.

König-Wilhelm-Kanal bei Lankuppen


Verschiedenes

Memeler Dampfboot vom 03.01.1873

Mein in der Mitte des Dorfes Lankuppen, unmittelbar am Mingeflusse und in der Nähe des König-Wilhelm-Canals belegenes Gasthaus nebst einer von der Königl. Regierung privilegierten Fährstelle, Wirtschaftsgebäuden, einem guten Speicher, schönem Parke und zwei Morgen Gartenland, bin ich willens aus freier Hand zu verkaufen und sofort zu übergeben.

Auf Verlangen kann der Käufer auch ein in der Nähe befindliches, ebenfalls mir angehöriges Grundstück von 16 Morgen, aus Acker-und Wiesenland bestehend, mit ankaufen.

Laurus Gutsbesitzer in Smiltiningken

Fotos

Fotos 2018

Die Fotos wurden freundlicherweise von Elmar Szelies zur Verfügung gestellt.


Karten

Lankuppen auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe unten mittig auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Lankuppen im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Lankuppen und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Lankuppen im Messtischblatt 0594 Kukoreiten (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung LANPENKO05QL
Name
  • Lankuppen Quelle Wohnplatz 21.99 (deu)
  • Lankupiai (1923) Quelle Seite 1087 (lit)
Typ
  • Wohnplatz
w-Nummer
  • 66132
externe Kennung
  • geonames:597670
  • nima:-2616078
Karte
   

TK25: 0594

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Prökuls II (1907) ( Kirchspiel ) Quelle S.156/157

Memel (Hlste. Dreifaltigkeit), Memel, Klaipėda (1907) ( Pfarrei ) Quelle S.156/157

Lankuppen, Lankupiai ( Landgemeinde Gemeinde ) Quelle

Priekulė, Priekulės seniūnija (1995 -) ( Gemeindebezirk )


Bibliographie

  • RUGULLIS, Ewald: Der Amtsbezirk Lankuppen im Kirchspiel Prökuls, Kreis Memel-Land: Erinnerungen an ein deutsches Grenzland an der Memel: Erzählungen über das Leben und Wirken der Menschen hier und in den umliegenden Gemeinden des Amtsbezirkes, Hilden 2000. (191 S., enthält u.a. Ortspläne der einzelnen Gemeinden des Amtsbezirkes)

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Taufbuch Prökuls
  3. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  4. Michel-Katalog Deutschland-Spezial 2014 - Band 1: 1849 bis April 1945
  5. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  6. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  7. Janczik, Bruno und Naunheim, Fritz: Dragoner, Wibranzen und Enrollierte aus der Zeit der großen Pest, Berichte und Tabellen der Ämter 1711, II. Die nördlichen Ämter in Altpreußische Geschlechterkunde, Neue Folge, 38. Jahrgang, Band 20, 1990, Hamburg, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen
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