- Anfangs hab' ich, wenn ich's hörte wandern,
- Zwar die Sach' genauer untersucht,
- Für mich selbst sowohl, als auch mit Andern;
- Aber niemals trug es eine Frucht.
- Nie und nirgends war etwas zu sehen,
- Was den Ton vielleicht hervorgebracht;
- Darum ließ ich mir die Lust vergehen,
- Später noch zu geben darauf Acht.
- Zwei von Köhlers Söhnen, die bewachen
- Wollten einst mir eine Nacht das Haus,
- Als sie drinnen hörten solche Sachen,
- Sprangen sie zum Fenster schnell hinaus.
- Seit ich meine zweite Frau bekommen,
- Also über sechsundzwanzig Jahr',
- Habe ich kein Spuken mehr vernommen,
- Was doch früher gar nicht selten war.
- Von dem Abzug meiner beiden Damen
- Bis zum Einzug meiner ersten Frau
- Keine fremden Frauenzimmer nahmen
- Nachtquartier in meinem Klosterbau.
- Siebzehn Monde und zehn Tage drüber
- War ich in demselben ganz allein,
- Darum wünschte denn ich nun auch lieber
- Bald beweibt, als länger Mönch zu sein.
- Vorgestellt als Pfarrer der Gemeinde
- Ward ich in dem achtundzwanz'ger Jahr
- Vom Inspector Brumhard, meinem Freunde,
- An dem siebenzehnten Februar.
- Landrath Ouvrier war auch zugegen,
- Und der hergezog'ne Herr von Schenck
- Hat tractirt uns nach gesprochnem Segen,
- Seines Patronates eingedenk.
- Gutes Essen habe ich bekommen
- Hier aus Försters, das ich zahlte baar,
- Bis ich mir ein Weibchen hatt' genommen,
- Das mein liebster Leckerbissen war.
- Mittags ließ ich holen mir das Essen,
- Abends hab' ich mit dem gnäd'gen Herrn
- Vorher stets an Försters Tisch gegessen,
- Weil wir da zusammen waren gern.
- Nach dem Essen wir beisammen saßen,
- Tauschend unsere Gedanken aus,
- Und sobald der Wächter zehn geblasen,
- Gingen wir zusammen auch nach Haus.
- Dahingegen habe ich mir meinen
- Kaffee immer selbst zu Haus gekocht,
|
- Und zwar einen solchen, daß ich keinen
- Andern fast bei Andern mehr gemocht.
- Da ich keine Magd mir wollte miethen,
- Während ich noch war ein Junggesell,
- Machten Köhlers mir das Anerbieten
- Und vertraten bei mir deren Stell.
- Fünfundsiebzig Gulden sollt' ich haben
- Jährlichen Vicariatsgehalt,
- Und auch diesen mir die Herrn nur gaben,
- Als ich drohte mit der Rechtsgewalt.
- Nur bis zu des Pfarrers Todestage
- Könne ich bekommen die Gebühr,
- Sagte Palmer, denn in jener Lage,
- Hätt' ich räumen können das Quartier.
- „Nein, auf meinem Posten mußt' ich bleiben,“
- Ich demselben drauf zur Antwort gab,
- „Bis Sie wieder durch ein neues Schreiben“
- „Mich beriefen von demselben ab!“
- „Wenn Sie den Gehalt mir nun versagen,“
- „Ohne daß ein Abruf ist geschehn,“
- „Werde ich Sie so gewiß verklagen,“
- „Als wir jetzo hier beisammen stehn!“
- Darauf wurde mir auch ohne Klage
- Fürs Vicariat das volle Geld,
- Und zwar bis zu eben jenem Tage,
- Wo ich ward als Pfarrer vorgestellt.
- Einundfunfzig einen Viertelgulden
- Machte diese ganze Summe aus.
- Als bezahlt die Wittwenkassenschulden,
- Bracht' ich noch zwei Kreuzer mit nach Haus.
- Zweiundneunzig Gulden mußt' ich wieder,
- Und zwar schon im allernächsten Jahr,
- In die Wittwenkasse legen nieder,
- Was ein Achtel der Besoldung war.
- Anno achtundzwanzig informirte
- Ich im Hause hier der Kinder neun;
- Weil ich's abschlug, daß man honorirte,
- Ging nach kurzer Zeit die Schule ein.
- Für den Karl Emmelius hingegen
- Nahm ich dennoch sieben Gulden an;
- Denn sein Vater war nicht zu bewegen,
- Daß er dieses anders hätt' gethan.
- Damals habe ich auch Meyers Nettchen
- Allererst das A-B-C gelehrt,
- Und es war mir schon als kleines Mädchen
- Dazumal besonders lieb und werth.
|