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Gericht Lüdinghausen
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Historische Hierarchie
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Inhaltsverzeichnis |
Zeitschiene vor 1803
Als Lehnträger der mächtigen Abtei Werden befestigten die Herren von Lüdinghausen ihr Wigbold Lüdinghausen kurz vor 1225 gegen den Willen des Bischofs von Münster. Als sie etwa um 1270 eine zweite Burg, die Wolfsburg, im Süden der Stadt anlegten, zwang sie der Bischof, Stadtbeftstigungen und Burg wieder einzureißen, und legte für sich eine Wasserburg im Norden der Stadt an, die er seinem Drosten anvertraute. 1308 verliehen die Herren von Lüdinghausen ihrem Wigbold erneut Stadtrechte, diese Verleihung gilt als eigentliche Stadtgründung.
Als sie jetzt auch die Wolfsburg wiederaufbauten, zwang sie der Bischof abermals, die Stadtbefestigungen und die neue Burg wieder zu zerstören. Seitdem hat Lüdinghausen wohl den Namen, aber nicht die Rechte einer Stadt gehabt.
Bei dem im Amt Werne belegenen Amtshaus Lüdinghausen, das dem Domkapitel gehörte, war das Eigentümliche, dass dieses nicht unter den Beamten des Amts Werne stand. Früher wohnte dort ein Domkapitular unter dem Namen "Amtsherr". Später wurde vom Domkapitel dort ein Amtsrentmeister ernannt, der mit dem ebenfalls vom Domkapitel ernannten Richter die sämtlichen Obliegenheiten, wie die Beamten in den übrigen Ämtern, besorgte. Die Stadt Lüdinghausen stand in polizeilicher Hinsicht unter den Domkapitel, das der Stadt auch eine Polizeiordnung erteilte.
Rechtgrundlage
Allgemeines Recht
- Landrechte des Münsterlandes
- Lokale Weistümer
Markenrecht
- Lokal, sich zeitlich entwickelnde unterschiedliche Markenrechte.
Regionalgerichte
Vor der Säkularisation waren im Bezirk des Amtsgerichts Lüdinghausen zuständig:
- Domkapitularisches Gogericht Lüdinghausen
- fürstbischöfliches Gogericht Werne
- Gogericht Davensberg
- Gogericht Nordkirchen des Hauses Nordkirchen, Graf Esterhazy
- das Gericht Vischering des Hauses Droste-Vischering
- das Gogericht Wolfsberg des Hauses Boeselager-Heessen.[1]
1776 Amt Lüdinghausen
Domkapitularische Jurisdiction. Unter das Gericht Lüdinghausen gehören die Stadt Lüdinghausen und die 4 Bauerschaften Aldenhövel, Bechtrup, Westrup und Elvert. Amt Lüdinghausen (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1776 Richter und Gograf: Johann Christoph Oesthoff J.U.D.
- 1776 Gerichtsschreiber: Christopher Bern. Micheel
- 1776 Procurator und Fiskus: Wilhelm Nahmen
- 1776 Procurator: Ferdinand Panhoff
- 1776 Procurator: Bernard Edmund Aulike, auch Notarius beim Officialatgericht [2]
Zum Gogericht Davensberg gehören die Bauerschaften Ermen, Brochtrup uns Tüllinghof im Kirchspiel Lüdinghausen
1796 Amt und Gericht Lüdinghausen
Zum Gogericht Davensberg gehören auch die Bauerschaften Ermen, Brochtrup uns Tüllinghof im Kirchspiel Lüdinghausen Unter das Gericht Lüdinghausen gehören die Stadt Lüdinghausen und die 4 Bauerschaften Aldenhövel, Bechtrup, Westrup und Elvert.
Amt Lüdinghausen (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1796 Richter: Franz Balth. Wemhof B.R.D.
- 1796 Gerichtsschreiber: Bernard Henrich Baurschäffer
- 1796 Procurator und Fiskus: Gerhard Anton Ascheberg
- 1796 Procurator: Bernard Edmund Aulike
- 1796 Procurator: Ferdinand Godfried Ruppel
- 1796 Rec.: Godfried Farwick
- 1796 Führ.: Johann Welmann
- 1796 Substituirter Führ.: Ernest Forkenbeck
- 1796 Vogt: Franz Börger [3]
1802 Amt und Gericht Lüdinghausen
Zum Gogericht Davensberg gehören auch die Bauerschaften Ermen, Brochtrup uns Tüllinghof im Kirchspiel Lüdinghausen Unter das Gericht Lüdinghausen gehören die Stadt Lüdinghausen und die 4 Bauerschaften Aldenhövel, Bechtrup, Westrup und Elvert.
Amt Lüdinghausen (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1802 Richter: Friedrich Balth. Wemhof J.U.D.
- 1802 Gerichtsschreiber: Heidenreich Farwick
- 1802 Procurator: Gerh. Anton Ascheberg
- 1802 Procurator: Bern. Edm. Aulike
- 1802 Procurator: Ferd. Godfr. Ruppel
- 1802 Procurator und Fiskus: Paul Brandt
- 1802 Rec.: Godfried Farwick
- 1802 Führ.: Johann Wellmann
- 1802 Vogt: Ferd. Börger [4]
Landesherrlich gesetzliche Grundlagen
Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege, welche vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großherzogthume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind
Zeitschiene nach 1802
Französische Zeit
Vor die Tribunale gehörten alle streitigen Eigentumsklagen, die nicht von den Friedensrichtern verglichen werden konnten, oder in denen nicht der Präfekturrat zu erkennen hatte. Sie behandelten gleichzeitig die korrektionellen Gegenstände bis zu Strafen von fünf Jahren Gefängnis und streitige Handelssachen.
- 1807 durch den Frieden von Tilsit an das Großherzogtum Berg, Ruhrdepartement, Arrondissement Dortmund, Kanton Lüdinghausen
- 1811 westl. der Stever Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement
Preußische Gerichtsbarkeit
Ein Land- und Stadtgericht erhielt Lüdinghausen im Jahre 1815, es war mietweise in einem Privathaus untergebracht, ebenso das Gefängnis. Im Jahre 1844 errichtete die Stadt ein Verwaltungsgebäude, von dem sie einen Teil dem Justizfiskus vermietete.
Im Jahre 1849 wurde das Land- und Stadtgericht aufgehoben und als Kreisgerichtsdeputation dem Kreisgericht in Recklinghausen angegliedert. Bei der Aufhebung dieses Kreisgerichts im Jahre 1851 erhielt auch Lüdinghausen ein selbständiges Kreisgericht mit einer Gerichtskommission in Werne. Gerichtstage wurden abgehalten in Drensteinfurt. Zum 01.10.1850 vermietete die Stadt dem Justizfiskus das ganze Verwaltungsgebäude gegen eine Miete von 300 Talern. Schon vor dem ersten Weltkrieg kam es zur Planung eines neuen Geschäftsgebäudes, bei der es bis 1957 geblieben ist.
Amtsgericht Lüdinghausen
Im Jahre 1879 erhielt Lüdinghausen ein Amtsgericht. Gerichtstage wurden in Ascheberg und Senden abgehalten. Das noch 1957 benutzte Gescnäftsgebäude blieb im Weltkrieg unbeschädigt. [1]
Archiv
- Land- und Stadtgericht Lüdinghausen, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit : 1799-1891
- Umfang : 635 Akten (21 Kartons), Findbücher Q 345 (Land- und Stadtgericht) und Q 345t (Testamente).
- Kreisgericht Lüdinghausen, Deputation des Kreisgerichtes Recklinghausen, ab 1851 des Kreisgerichtes Lüdinghausen, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit : 1845-1895
- Umfang : 1687 Akten (48 Kartons), Findbücher Q 434 (Kreisgericht) und Q 434t (Testamente).
- Amtsgericht Lüdinghausen, Bestandsgeschichte:
- Umfang : Ca. 16.840 Akten (2260 Kartons), Findbücher Q 549 (Amtsgericht) (teilweise unverzeichnet), Q 549t (Testamente) und Q 549g (Grundakten).
Grundbücher
- Grundbuchamt Lüdinghausen (nur Berggrundbücher): Bisher übernommen wurden ausschließlich Grundbücher aus der Zeit vor Einführung des losen Grundbuches ca. 1960/1970.
Anerbengericht
- Anerbengericht Lüdinghausen - Erbhofakten:
- Laufzeit : 1933-1947; Umfang : 780 Erbhofakten (32 Kartons), Findbuch Q 607.
- Literatur : Errichtung der Anerbengerichte durch Reichserbhofgesetz vom 19.09.1933 (RGBl. I, S. 685), s.a. Bäuerliches Erbhofrecht vom 15.05.1933, Pr.Ges.S.S. 165; Landeserbhofgericht befand sich in Celle; Aufhebung der Erbhofgesetze und Einführung neuer Bestimmungen über land- und forstwirtschaftliche Grundstücke durch Gesetz Nr. 45 der Britischen Militärregierung vom 20.02.1947.
- Laufzeit : 1933-1947; Umfang : 780 Erbhofakten (32 Kartons), Findbuch Q 607.