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Szibben

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Hierarchie Regional > Litauen > Szibben
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Szibben

Katholische Kirche mit Waisenhaus in der Katholischen Kirchenstraße


Inhaltsverzeichnis


Einleitung

2021 ©KestucioZ.Fotografija

Szibben, Kreis Heydekrug, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name weist auf etwas Leuchtendes. Der Alternativname Jonell Kindschen weist auf schwere körperliche Arbeit.

  • preußisch-litauisch "žibe" = die Lampe
  • "žibintis" = Kienspan, Fackel, Leuchte, Leuchtbake
  • "žibeti" =leuchten, wie Gold oder Silber schimmern
  • prußisch "žibers" = der Leuchtspan
  • nehrungs-kurisch "žibuoat" = glitzern
  • preußisch-litauisch "kinčiu, kenteti" = leiden, körperliche Schmerzen dulden

vgl. dazu

  • prußisch "kinstitis" = der Leidenbehandler, Heiler


Allgemeine Information

  • Dorf, östlicher Ortsteil von Heydekrug, schon 1540 erwähnt[5]


Politische Einteilung

1736 gehörte Janehl Kindtschen zum Schultz Biethellis Creyß im Amt Heydekrug, Hauptamt Memel[6]
Bis 1911 selbständige Gemeinde[7]
24.5.1911 mit Landgemeinde Heydekrug vereinigt[8]
1913 ist Szibben mit Heydekrug zur Gemeinde Heydekrug vereinigt worden[9].


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Szibben gehörte 1912 zusammen mit Heydekrug zum Kirchspiel Werden.

Katholische Kirche

Katholische Kirche mit Waisenhaus

Im Jahr 1850 machte sich das katholische Kirchspiel Szibben-Heydekrug, welches bis dahin als Filiale von Schillgallen (Kr.Heydekrug) diente, selbständig. In der 1854 neuerbauten Kirche hielt jedoch nur jeden dritten Sonntag der Geistliche von Schillgallen Gottesdienst.

Pfarrer:
1862 – 1887 Lange
1887 – 1894 Wichmann
1894 – 1903 Menzel
26.11.1903 kanonische Institution des Pfarrers Brix

Am 16.7.1902 wurde die Kirche durch den ermländischen Bischoff Dr. Thiel geweiht. 1903 wurde die bisherige Missionspfarrei zur öffentlichen Pfarre erhoben.
1888 war die Gründung der katholischen Waisenanstalt erfolgt. Der Grundstein für das neue Waisenhaus wurde 1904 gelegt, fertiggestellt wurde es im Jahre 1905.
[10]


Als sogenannte Diaspora-Gemeinde in überwiegend evangelischem Gebiet umfasste die katholische Gemeinde ein relativ großes Areal.


Zugehörige Ortschaften

Zum katholischen Kirchspiel Szibben gehörten 1907 folgende Ortschaften:

Akminge, Alk, Atmath, Augstumal, Barsduhnen, Barwen, Berzischken, Blaszen, Blausden, Bliematzen, Bruiszen, Bruisz Pakull, Cynthionischken, Didszeln, Dronszeln, Eydathen, Gaidellen, Gaitzen, Gnieballen, Groß Barwen, Groß Grabuppen, Gurgsden, Hermannlöhlen, Heydekrug, Jagstellen, Jodekrandt, Jonaten, Jündszen, Jugnaten, Kallningken, Kallwellischken, Kanterischken, Kinten, Kioschen, Kirlicken, Kischken, Klein Barwen, Klein Grabuppen, Klugohnen, Klumben, Kolleschen, Kuhlins, Kukoreiten, Kurpen, Lampsaten, Lapallen, Laschen, Laudszen, Laugallen (Ksp.Werden), Lenken, Liekertischken, Mankuslauken, Mantwieden, Maszellen, Maszen, Matzken, Medellen, Mestellen, Metterqueten, Michelsakuten, Minge, Minneiken, Mischkogallen, Mussaten, Neusaß Gritzas, Neusaß Scheer, Neusaß Sköries, Ogeln, Okslinden, Pagrienen, Paszelischken, Paszieszen, Pauern, Paweln, Petrellen, Piktaten, Pokallna, Prätzmen, Ramutten, Raudszen, Ridszen (Kr.Heydekrug), Röbsden, Rogaischen, Ruboken, Rudienen, Rupkalwen, Ruß, Saugen, Schillmeiszen, Schillwen, Schlaszen, Skirwietell, Suwehnen, Sziesze, Szieszgirren, Szieszkrandt, Tarwieden, Trakseden (Kr.Heydekrug), Tulkeragge, Uszlöknen, Werden, Werdenberg, Wieszen, Wilkomeden, Willeiken, Wirkieten, Wullwischken, Zeckeragge.

Kirchenbücher

Die Kirchenbücher der Jahre 1876-1917 sind im Diözesanarchiv in Allenstein erhalten. Als Mikrofilme (Nr. 1687633) sind sie auch bei den Mormonen einsehbar.

Mikrofilme aufgenommen von Manuskripten im Archiwum Diecezji Warmińskiej, 1989

  • Taufen 1876-1899, 1899 – 1934 (Letztere nur im Diözesanarchiv in Allenstein)
  • Heiraten 1876-1917
  • Sterbefälle 1876-1910


siehe auch: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Heydekrug


Standesamt

Szibben gehörte zum Standesamtsbezirk Heydekrug, dessen Register seit 1944 verschollen sind.


Bewohner

  • Bewohner in Szibben
  • 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seite 53 Heyde, Seite 55 Jonell Kindschen [1]
  • 1832: Consignation Personal-Decem der Schul-Societät Werden, Jonel-Kindschen Seiten 104 und 105; Heyde Seiten 105, 106, 107 [2]


Schule

Szibben hatte eine katholische Schule. Das ehemalige Schulgebäude wird privat genutzt und liegt an der "Katalikų Bažnyčios gatvė" in Šilutė, früher Katholische Kirchstraße in Heydekrug

Fotos 2021

2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija

Die Bilder der katholischen Pfarrschule wurden uns freundlicherweise von Kęstutis Zdanevičius zur Verfügung gestellt.


Verschiedenes

Karten

Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000
Szibben auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Szibben im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Szibben und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Szibben im Messtischblatt 0694 Heydekrug, 0695 Gaidellen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Werden Taufenbuch 1710-1728
  3. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 4, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  4. GOV: http://gov.genealogy.net/
  5. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  6. Amtsbauern u Köllmer in nördlichen Ostpreußen um 1736, Horst Kenkel, VFFOW, Hamburg 1995
  7. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  8. Fritz Gause: Neue Ortsnamen in Ostpreußen seit 1800, Verzeichnis der Änderungen im Ortsnamenbestand der Provinz Ostpreußen (alten Umfangs) seit Beginn des 19. Jahrhunderts, Königsberg i. Pr. 1935
  9. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  10. Sembritzki: Geschichte des Kreises Heydekrug, S. 187
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