Kopie des alten Systems

Dies ist eine alte Kopie des GenWiki und spiegelt den Stand vom 8. Mai 2022 wider.

This is an old copy of the GenWiki and reflects the status as of May 8, 2022. Please visit us at wiki.genealogy.net

Schlesisches Namenbuch/102

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.

Wechseln zu: Navigation, Suche
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

Alphabetisches Namenverzeichnis  |  Karte
<<<Vorherige Seite
[101]
Nächste Seite>>>
[103]
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)

III. Berufsnamen

Becker (Görlitz [49] Liegnitz [34] Grünberg [21] Hirschberg [7] Schweidnitz [26] Oppeln [18] Beuthen [14]), vereinzelt Beckert (Görlitz [8]);

daneben die ober##deut.## Form Beck, diese überwiegend entlang der böhmischen Grenze: Glatz 15 : 1, Habelschwerdt 15 : 4, Neustadt 11 : 2, R ähnlich, während im übrigen Becker vorherrscht: Görlitz 13 Beck : 49 Becker, Liegnitz 10 : 34, Schweidnitz 14 : 26, Grünberg 2 : 21, Öls 2 : 11, Oppeln 10 : 18, Beuthen 11 : 14. Auch Becke vereinzelt: Schweidnitz [3]. Nickel Schubart der becke 1508 Liegnitz u. ä. Belege zeigen, daß noch im 16. Jahrh. beide Formen als Berufsbezeichnung lebendig waren. - Über die altschlesischen Backwaren vgl. Bahlow, Studien S. 145 u. ##Korn, G., Breslauer Urkundenbuch. Breslau 1870##. Schles. Urkdn. z. Gesch. d. Gewerberechts, S. 89 (a. 1390): rockenbrot; gemenckte stroczel (Strietzel!) von korne vnd von weysse esze gebacken; weisbrot, semele adir stroczele; S. 92 (a. 1393): stroczilwerke, wis noch rocken; S. 97 (a. 1395): allerley brote, es sey weis oder rocken, scheybelicht, eckecht, struczell oder sust. Ferner Heyne, Dtsch. Hausaltertümer, 2, 270 ff.; neuerdings auch Th. Schönborn in den „Mitt. d. Lgn.Gesch.Ver.“ 1938/39. Vgl. Familienname Czobtewecke (Breslau ) = Zobtengebäck?


Beutler (Görlitz [5] Liegnitz) nebst Beutel (Liegnitz [2] Bunzlau Glogau).

Verfertiger der ledernen Beutel, die (besonders als Geldtasche) am Gürtel getragen wurden. Vgl. Bahlow, Studien S. 142 und ausführlich Volckmann S. 157. In Danzig eine Beutlergasse. - Belege: Nickil buteler; Peter buteler sein Sohn 1369 Breslau; Petir Bewteler 1403 Liegnitz; Bwtel in Alt-Breslau Vgl. auch Heynrich czwevachbewtil 1385 Liegnitz (##Schöppenbuch, 9a).


Bittner, Büttner.

Der Böttcher, mhd. büttenaere, mittel##deut.## böttener, von bütte (bote) „hölzernes Gefäß, Faß“. Die entrundeten i-Formen überwiegen, besonders entlang der böhmischen Grenze: Görlitz 20 i (10 ü), Liegnitz 17 (22), Schweidnitz 22 (6), Glatz 23 (2), Neurode 28 (0), Ratibor 6, Oppeln 8, Beuthen 9 (6), Öls 7, Glogau 8 (7). Grünberg 4 (15). Hirschberg 4 (10). Man beachte den Gegensatz zwischen der Grafschaft und dem Neiderland. - Belege: Petir grosknecht der botener 1383 Liegnitz; Grolog deme botener vor eine nüe bote bei Jorge Ermilrich 48 gr. (Görlitz 1408, ##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band III, 573); Nicol. Bothener czichener 1397 Breslau; Heincze Bottener genant Bisschof 1427/28 Görlitz. Vgl. Hannus Grosebote 1380 u. Dreybote Breslau.


Bleicher (Schweidnitz [11] Öls [2] Görlitz [2]).

Der Bleicher hängt mit dem Gewerbe der Leinweber zusammen; er besorgte das Bleichen ihrer Stoffe. Margaretha bleycherynne 1381 Liegnitz = Marusch wescherynne 1382 Liegnitz (vgl. m. Diss. S. 140). Valten Bleicher 1508/09 Görlitz: Jancke Bleichir 1458 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 64); Gregor Bleicher 1424 Schweidnitz; Bleycher Familienname in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 100).


Bögner (Glatz [3]), Bogner (Görlitz [1]).

Der Bogner ist der Bogen- oder Armbrustmacher, seltener der Bogenschütze; vgl. Lexer l, 322 u. Volckmann S. 114-116. 1377 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 9) z. B. kauft der Brieger Rat 4 Armbrüste bei dem Bogner Peter Lossow. In Wien noch heute eine Bognergasse. Herleitung vom Ortsnamen Bogenau (Kr. Breslau u. Mähren) ist nicht nachweisbar; vgl. Familienname (v.) Bogenow in Alt-Breslau u. Nickel Scholcz von Bogenaw 1455 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4). - Belege: Hensil bogener 1368/69 Liegnitz; „dem bogener“ 1369 Liegnitz; Niclos Bogener der topper 1399 Breslau; Bartel Bogener 1412 Glatz; Peter Czaslaw der bogener 1425/26 Görlitz; Petir Fuldener d. b. 1430/31 Görlitz.
Persönliche Werkzeuge