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Wormditt

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Hierarchie

Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Braunsberg > Wormditt

Hogendorf
Wormditt (mitte unterhalb) auf der Endersch Karte von 1755 - Tabula geographica episcopatum Warmiensem in Prussia exhibens, Heilsberg, solita habitatio episcopalis / Joannes Fridericus Endersch - Historische Karte des Bistums Ermland / gallica.bnf.fr / Bibliothèque nationale de France Durch anklicken der Ortsnamen erreicht man die Seite des Ortes

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Wurmedythin (Wormditt) liegt an der Grenze der prußischen Stammesgebiete Pogesania und
Warmia (später Ermland) und galt als Hauptstadt des alten Warmiens.

Prußische Stammesgebiete

Wappen

Wappen Wormditt

Da die Volksetymologie aus dem prußischen Namen Wurmedythin die Sage vom Lindwurm ableitete, nahm die Stadt einen widersehenden, flammenspeienden silbernen Lindwurm mit über sich geschlagenem Schwanz in ihr Wappen auf.

Name

Der Name vedeutet frei übersetzt: alte Siedlung im Wald gelegen.
Übertzung aus dem Prußischem "wurammans, uremmans, wurs" = alt | "median" = Wald | "ditun" = hinlegen

Urkundliche Erwähnungen:

  • Wurmdit/ Wormedith (1308 ) | Wurmedyten (1313) | Wormenyt (1319)
  • Wormditen/ Warmediten (1326) | Wormendith (1343)

Allgemeine Information

Wormditt war eine Stadt im Landkreis Braunsberg.
Seit 1945 gehört die Stadt und heißt auf polnisch Orneta.
Zur Stadt Wormditt gehörten folgende Dörfer und Flecken:

Politische Einteilung

Die in der Stadt liegenden Ortsteile und Ortschaften wurden im Stadtgemeinde Wormditt zusammen gefasst.

Standesamt Wormditt

  • Wormditt gehörte zum Standesamt Wormditt
  • Zum Standesamt Wormditt gehörten folgende Orte : Wormditt, und ....
  • Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Wormditt

Einwohnerzahlen

1820 [1] 1875 [2] 1880 [2] 1885 [3] 1890[2] 1900 [4] 1905 [5] 1933 [2] 1939 [2]
Gesamt 4.6734.720 5.1185.559 6.8137.816
ka 4.404
ev 511
jd 159
ob

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

  • Wormditt gehörte durch das Einpfarrungs-Dekret vom 8.9.1831 zum Kirchspiel Wormditt.
  • 8.9.1831, Königsberg: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg, 1831, No.16, Verordnung No.66
Einpfarrungs-Urkunde für das evangelische Kirchspiel Wormdit 865/3
Da nach den Vorschriften des allgemeinen Landrechts Theil 2 Tit.11 §293 alle Einwohner eines Staats eine Kirche ihrer Religonspartei wählen müssen müssen,
zu welcher sie gehören wollen, und die evangelischen Glaubensgenossen in und bei Wormditt sich zu einer evangelischen Gemeine verbunden haben, so wird
von der unterzeichneten Regierung darüber Folgendes festgesetzt:
§1. Zur evangelischen Pfarrkirche in Bischofstein sind eingepfarrt:
  1. die Stadt Wormditt, deren Vorstädte;
  2. die Ortschaften: Kleinhof, Pillau, die Königl. Dörfer Wagten, Krickhausen, Krickhausensches Waldhaus, Tafter Waldhaus, Königl. Dorf Open,
    adl. Crossen, adelig Bauerndorf Thalbach, Kämmerei Bendauken mit Waldhäusern, Erbpachtsgut Carben, adelig Korbsdorf, adelich Tüngen;
  3. adel. Kirchdorf Basien, adel. Groß Grünheide, Königl.Dörfer Klein Damerau, Stegmannsdorf, Neuhof und Komainen;
  4. Kirchdorf Benern, Freimarkt, Friedrichsheide, Arensdorfer Waldhaus, Neusorge oder Ballengut, Opensche und Wagtensche Waldhäuser;
  5. Kirchdorf Arensdorf, Sommerfeld, Etablissement Wäldchen, Zybalspforte, Voigtdorfer Waldhaus, adel. Dittrichsdorf;
  6. das Kirchdorf Kalkstein, Voigtsdorf, Albrechtsdorf incl. adel. Vorwerk, adel. Lemitten und die darin befindlichen Evangelischen, so weit sie nicht erimirt sind.
§2. Sollten innerhalb der Grenzen der vorgenannten Ortschaften späterhin Baue oder neue Ansiedlungen geschehen, so gehören die evangelischen Bewohner
derselben gleichfalls zur evangelischen Kirche zu Wormditt, ohne daß es einer nachträglichen Einpfarrung bedarf.
§3. .....
Die gesamte Verordnung kann im MDZ online gelesen werden, siehe Fußnote [6]

Evangelisches Kirchspiel Wormditt

Schulorte
  • Schulorte im Kirchspiel um 1890: Wormditt [7]
Friedhöfe
  • Das Kirchspiel hatte um 1890 einen Friedhof in Wormditt an der Kirche. [7]

Katholische Kirche

Katholisches Kirchspiel Wormditt

Kirche St.Johannes der Täufer
  • Die 1379 fertiggestellte Pfarrkirche St. Johann war die einzige Kirche des Ermlands mit einer chorlosen dreischiffigen Basilika.
  • Agnes Miegel besang die imposante Backsteinkirche, die durch Anbauten von Kapellen ein viertes und fünftes Schiff erhielt.
  • Auf dem Gut Krossen befindet sich eine Wallfahrtskirche, die nach dem Muster von Heiligelinde angelegt wurde.

Geschichte

  • 1308 Gründung durch den ermländischen Bischof Eberhard von Neiße.
  • Etwa 1312 erhält der Lokator Willus, ein Neißer Bürgersohn, die Handfeste mit dem Stadtrecht und 121 Hufen.
  • Der Ort war schon in altpreußischer Zeit eine Marktstätte und wurde 1313 urkundlich als Stadt belegt und von Bischof Eberhard mit einer Handfeste beliehen.
  • Später kamen noch 100 Hufen Wald hinzu, auf dessen Gelände das Stadtdorf Bürgerwalde angelegt wurde.
  • 1373 Vollendung des Rathauses. Im Turm des gotischen Rathauses hing die älteste Glocke des Ermlandes, und der Markt war von Laubenhäusern umgeben.
  • 1341-1349 ist die Burg Residenz des Bischofs Hermann von Prag.

Königreich Preußen (1701 - 1918)

  • 1805 Abbruch der Burg.
  • 1854: Die Postlinie No. 40 Mohrungen - Wormditt hielt in Wormditt, die Haltestelle war Wormditt. [9] Wormditt war Endstation
  • 1866.21. Okt.. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Wormditt im Königreich Preußen ist nun eine Gemeinde im Norddeutschen Bund.
  • 2.11.1868, Königsberg: Zu Wormditt wird zum 16.November eine Telegraph-Station mit beschränkten Tagesdienst eröffnet werden. [10]
  • 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Wormditt ist nun eine Gemeinde im Deutschen Reich.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Adressbücher

Zeitungsmeldungen

Königsberger Hartungsche Zeitung

Datum Schlagwort Meldung
12.10.1912 Wahl Zum Prediger der evangelischen Gemeinde ist Prediger Nitz aus Allenstein gewählt. Er tritt sein Amt am 1. Januar 1913 an.[11]
12.10.1912 Markt Der heute hier abgehaltene Vieh- und Pferdemarkt war ziemlich gut besucht. Der Auftrieb auf dem Viehmarkt war gut und der Handel daher ein lebhafter. Für Jungvieh wurden 120-200 Mk. bezahlt, gute Milchkühe brachten 300 Mk. und darüber, junge Ochsen 200-300 Mk. Der Auftrieb auf dem Schweinemarkt war ebenfalls gut. 4-6 Wochen alte Ferkel brachten 8-12 Mk. Läuferschweine erzielten bis 28 Mk., fette Schweine brachten 53-55 Mk. pro Zentner. Auf dem Pferdemarkte brachten geringere Arbeitspferde 150-300 Mk., bessere Arbeitspferde 300-550 Mk., Luxuspferde 600-900 Mk.[12]


Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

In der Digitalen Bibliothek

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

nach dem Ort: Wormditt

Karten

Heimat- und Volkskunde

  • Video aus YouTube [1]
  • Geschichtliche Entwicklung der Stadt Wormditt [2]
  • Gefallenen-Denkmal 1.Weltkrieg (1914 - 1918) [3]


Das Gefallenendenkmal wurde in einer gemeinsamen Aktion der Stadt Orneta/Wormditt und der Kreisgemeinschaft Braunsberg restauriert. Näheres dazu im Heimatbrief des Kreises Braunsberg 2014: http://www.portal-ostpreussen.de/Members/Bettina/heimatbriefe-braunsberg/Heimatbrief%20Kreis%20Braunsberg%202014.pdf/view

Auswanderungen

  • Personen aus Wormditt auf den Bremer Passagierlisten [4]

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

  • Liste der Landwirte von Wormditt aus dem Adressbuch landwirtschaftlicher Güter - Ostpreußen 1930 [5]

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Fußnoten

  1. Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820, S.181
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 http://www.verwaltungsgeschichte.de/braunsberg.html
  3. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen (1888,Ostpreußen,S.118-1126)
  4. http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?ostpreussen/braunsberg.htm
  5. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen)
  6. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1831, Nr.16, Verordnung Nr.66, S.101 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  7. 7,0 7,1 Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S.135
  8. Die katholischen Kirchspiele des Hochstifts Ermland mit den eingepfarrten Ortschaften,Stand: 1944
  9. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,Nr.43,1854, Außerordentliche Beilage No.16 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  10. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,Nr.16,1868,Verordnung Nr.520 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  11. Verfasser: M.K. (unbekannt), Quelle: Königsberger Hartungsche Zeitung, 12.10.1912, Nr. 480 Morgen-Ausgabe, 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
  12. Verfasser: M.K. (unbekannt), Quelle: Königsberger Hartungsche Zeitung, 12.10.1912, Nr. 480 Morgen-Ausgabe, 1. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz


Städte und Gemeinden im Landkreis Braunsberg (Regierungsbezirk Königsberg) Stand 1.1.1945

Braunsberg | Frauenburg | Mehlsack | Wormditt

Agstein | Alt Münsterberg | Basien | Betkendorf | Bludau | Blumberg | Bornitt | Borwalde | Bürgerwalde | Drewsdorf | Engelswalde | Eschenau | Fehlau | Gauden | Gayl | Gedauten | Gedilgen | Glanden | Groß Rautenberg | Grunenberg | Heinrichsdorf | Heinrikau | Heistern | Hogendorf | Huntenberg | Karben | Karschau | Kaschaunen | Kirschienen | Kleefeld | Klein Rautenberg | Klenau | Klingenberg | Komainen | Kreutzdorf | Krickhausen | Kurau | Langwalde | Layß | Lichtenau | Lichtwalde | Liebenau | Liebenthal | Lilienthal | Lotterbach | Lotterfeld | Mertensdorf | Migehnen | Millenberg | Neuhof | Neu Passarge | Open | Packhausen | Parlack | Paulen | Peterswalde | Pettelkau | Pilgramsdorf | Plaßwich | Plauten | Podlechen | Rawusen | Regitten | Rosengarth | Rosenwalde | Schafsberg | Schalmey | Schillgehnen | Schönau | Schöndamerau | Schönsee | Schwillgarben | Seefeld | Sonnenfeld | Sonnwalde | Stangendorf | Stegmannsdorf | Steinbotten | Straubendorf | Sugnienen | Thalbach | Tiedmannsdorf | Tolksdorf | Tüngen | Vierzighuben | Wagten | Willenberg | Wölken | Woppen | Woynitt | Wusen | Zagern |


Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Königsberg (Provinz Ostpreußen) Stand 1.1.1945

Stadtkreis: Königsberg

Landkreise: Braunsberg | Fischhausen | Friedland | Gerdauen | Heiligenbeil | Heilsberg | Königsberg (Land) | Labiau | Memel | Mohrungen | Preußisch Eylau | Preußisch Holland | Rastenburg | Wehlau

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