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Schlesisches Namenbuch/053

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Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

Alphabetisches Namenverzeichnis  |  Karte
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  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)

Weigt (Liegnitz [11] Glogau [11] Görlitz [7] Neusalz [7] Trebnitz [5] Beuthen [2]), Weicht (Beuthen [5] Öls [2]).

Offenbar aus altdt. Wigand („Kämpfer“), diphtongiert Weigand, zsgz. Darauf deutet auch der ON. Weigsdorf (Bez. Friedland/Böhmen), der aus Wygandisdorf (so 1381) über Wigisdorf (1399) bzw. Weigansdorf (1433), Weigsdorf (1463) entstanden ist. (Sudet. ON. 3, 49/50). Die KF. Wigel siehe unter Weigel! – Belege: Wygand von Büchleins 1328 Glatz. (Cod. 22); Wigandus pabulator 1322 (UB. Liegnitz 47); Nitsche Wygand 1372 Liegnitz.


Weinhold (Görlitz [33] Liegnitz [13] Bunzlau [7] Hirschberg [9] Schweidnitz [4] Beuthen [5] Oppeln [5]).

Durch mehrfachen Lautwandel aus dem fast in ganz Deutschland verbreitet gewesenen TN. Winand, d. i. Wig-nand (kampfeskühn), hervorgegangen; und zwar über Winald (Dissimilation des zweiten n, da 2 n in nebentoniger Silbe (vgl. Nickel Gernold 1462 Görlitz, = Gernand), Winold (Verdunkelung des a zu o vor l), Weinold (Diphthongierung), Weinhold (wie Reinhold = Reinwald, -old). Den Nachweis habe ich Teuthonista 3 (1926), 38 erbracht, hier ein paar Gleichungen aus ndd. Urkunden: Wynold Baggele, Brgmst. v. Rostock um 1400 = Wynholdus B. = Wynand Baggel 1400, 1399, 1393 (Meckl. UB. 24, 23, 22); Winandus de Revele, Ratsherr in Bremen 1388, = Wyneld de R. 1391 (Carstens, Beitr. S. 39); Winandus Droghehorn 1370 = Winoldus D. 1328 Stralsund. In Pommern lautet der Name Weinholz, infolge Verhochdeutschung der als holt „Holz“ aufgefaßten Endsilbe (nachweisbar an Stargarder KiBchn.). – Schlesische Belege: Winandus Winandi 1325 Breslau (Cod. 11); Wynandus 1327 Liegnitz (UB. 55); Winandus de Novo foro 1333 Liegnitz; Winandus Drydumen 1349 Liegnitz; Hannus Wynandi 1364 Liegnitz; Heyncze Wynand 1372 Liegnitz; Wignandus de Herstein 1253 (Freiberg UB. 1, 12); Wignandus de Nonewitz 1235 (UB. Dobrilugk S. 23); Thomas Wynolt 1434 Liegnitz.


Weinrich (Hirschberg): Wynrich 1324 Liegnitz; 1372 FN. ebd.; Winrich melczer 1359 Breslau.


Werner (Görlitz [97] Liegnitz [89] Sagan [23] Hirschberg [31] Trebnitz [10] Beuthen [42]).

Altdt. Warinher, mit Umlaut Werinher (wehrhaft im Heer); trotz seiner Beliebtheit in Schlesien fast ohne KF. geblieben, nur ganz selten findet sich Wernusch (mit slaw. Suffix), z. B. 1369 in Breslau, als FN. heute in Brieg [2]: Wernisch, und ebenso Wernike. – Belege: Wernerus comes 1228, Wernerus castellanus de Cosli 1234, Wernerus miles (Cod. 1, 174). Wernherus scultetus de Schonfeld 1358 = Wernusch von schonvelt 1369 (Rcht. 16); Wernco Hytvelt 1393 (Rcht. 16); Wernke von Weyschnitz 1456 (Cod. 1, 174). Als FN.: relicta Johannis Wernheri 1348 Liegnitz (StP. 8 b; Hannus Wysewernher 1381 ff. Liegnitz; Andris Werner 1432/33 Görlitz (u. ö.).


Wittig (Liegnitz [24] Görlitz [17] Sagan [20] Hirschberg [16] Neurode [16](!), in O/S. dafür Wittek, Witteck (Beuthen [24] Oppeln [17] Ratibor 1 1/2,Sp., Neisse, Neustadt).

Auch Wittich, Wittche, Wittke; Wittker, Wittiger. Gestalt aus der dt. Heldensage, insbesondere um Dietrich v. Bern. – Belege: Witche von Proczkinhayn 1345 (Rcht. 16); Witigo (Wytko) Boemus miles 1341 ff. (Cod. 10); Witche (der) schenke 1383 ff. Liegnitz; Witche Kobnigk 1420 Breslau (Cod. 4,46); Sigmund Wittich 1460/61 Görlitz.


Wohlfart, Wohlfarth (Breslau [10] Haynau [4] Brieg [3] Liegnitz [2]).

Umgedeutet aus Wolfhart („wolfskühn“); es ist der Name des Nibelungenrecken, der als Neffe Hildebrands durch Giselhers Schwert fällt, und seine Beliebtheit ist bis ins 15. Jh. in den schles. Adels- und Ritterkreisen feststellbar, womit seine literarische Grundlage erwiesen ist. – Belege: Wolfhardus Kopacz miles 1293 (Cod. 10, S. 42); Wolfardus notarius civitatis de Sylna (Sillein) 1357; Wolffhart von Rachenaw 1413 ff. Glatz/Neiße (vgl. Glocran (!) von R. 1418 ebd.); Wolfhart (de) Stercze 1422 (Cod. 10, S. 275), vgl. Gelfradus(!) de Stercza 1330 ff.; Wolffhart vom Reyne 1450 (Cod. 10, S. 309); Wolfhart v. Czedelicz, Hauptmann zu Glatz
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