Kopie des alten Systems

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Topographia Bavariae/049

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.

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Topographia Bavariae
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Edelsteinen/ von grosser Köstlichkeit ist/ vnn wie man sagt/ auff 300000. Gülden aestimiret wird. Die Stuben in dieser newen Veste haben schöne durchscheinende Oefen/ dabey allwegen ein Cammer / vnd hat jedes Gemach noch ein neben Gemächlein. Die Camin seyn stattlich schön polirt/ in deren Marmol man sich ersehen kan. Das Pflaster ist von Marmolstein/ vnd allweg einer andern Manier. So ist auch an Gold vnd Mahlwerck nichts erspart worden. Alle Zimmer gehen durch/ immer eins ins ander/ vnd hat jedes noch seinen Ausgang auff einen langen Gang. Vnder andern Zimmern ist auch ein grosse Tafelstuben/ darin stehet eine lange Tafel/ darob man essen kan/ mit einem Musikalischen Jnstrument darin/ welches/ wann man die Nägel zeucht/ die besteckte Wellen aufflöset/ vnd die Blaßbälg aufftreibet/ von sich selbst spielet. Würde allhie zu lang/ wann man alles beschreiben wollte. Wer von diesem allem/ was so wol von der Kirchen/ als dieser newen Veste/ dem Ritter S. Georgen/ vnd anderm/ ein weitläufftige Beschreibung vnd Bericht zu haben begehrrt/ der findet sie in Martin Zeillers Teutschen ReyßBuchs erstem Theil/ am 276. vnnd folgenden Blättern/ vmbständlich: Daselbst auch von dem Antiquario, vnd den uralten Monumenten vnd Bildern/ vnnd andern denckwürdigen Sachen. Vor dem Antiquario draussen ist ein Saälein/ vnnd in diesem ein schöne Grotten/ Bildweiß gemahlet/ darinn ein schöner steinerne Trog/ vnd vmbher Bilder von Corallen/ Perlenmutter/ Muscheln/ allerley Ertz/ Stein/ Fischbein/ vnd dergleichen Sachen zusammen gemacht/rc. Dieses Saälein gehet in einen schönen/ grossen/ gevierdten Garten/ in vier Theil außgetheilet. Die Länder seyn mit weissem Marmolstein auffgesetzt/ rc. wie in besagtem ReyßBuch am 279. vnnd 280. Blat mit mehrerm darvon zu lesen. Zu Ende deß Gartens ist ein schöner grosser Fischweyher mit Blaw gefütert: Vnd stehet Anfangs/ vom Garten an zu rechnen/ auff Felsen/ ein grosser Metalliner Mann/ Jtem ein Weib/ wie die WasserGötter vnnd Göttin/ die halten miteinander einen grossen Delphin vmb den Leib/ welcher zum Maul auß Hauffenweiß Wasser speyet/ vnd geusset. Auff neben Felsen/ oder Bergen/ seyn Wald-Teuffel/ die spritzen auch Wasser. Gegen diesem Berg vber ist ein grosser Felsenberg/ oder Grotta/ darauff stehet ein groß Metallin Weibsbild/ Lebensgrösse/ die hat auff jhrem Hut ein Eychen Laub/ welches das Gehültz in Bäyern bedeutet: Vmb den echten Arm hängt ein Hirschhaut/ vnd Gewicht daran/ das bedeutet das Gewilde in Bäyern: Jn der lincken Hand hats ein Aeher/ der bedeut das Geträyd: Bey den Füssen liegt ein Wein-Fäßlein/ das bedeutet den Weinwachs in Vnter-Bäyern: Darneben ein Saltzscheiben/ die bedeutet das Saltz/ vnd Saltzpfannen: Vmb den Berg her seyn Fisch/ Schnecken/ Muscheln/ die bedeuten das Wasser/ vnd die Fisch. Vor dem Bild stehet ein grosser Hund vnnd Bär/ die Hauffen Wasser außspeyen/ welches dann/ daß diese Thier so groß im Bäyernland fallen/ vnd gefunden werden/ bedeutet: Der Berg ist von vielem Ertz zusammengesetzt/ welches die Bergwerck anzeyget: Auff beyden Seiten des Bergs stehen zwey grosse absonderliche ährine Löwin: vnd wachsen auß allen diesen Bergen vnd Felsen/ allerley gute Kräutlein vnd Blumen gar schön/ weil man die Saamen also hinein gesäet hat/ so die Felsen hüpsch zieren/ sonderlich aber wachsen schöne Erdbeer daran. Neben dem grossen Berg/ hat es kleine Nebenberglein/ mit spritzenden Bildern. Was mehrers dabey/ vnd zu sehen ist/ das stehet in obgedachtem Rayßbuch am 280. Blat; als der Weyher hinder dem grossen Berg/ darinnen schöne grosse Sälmling/ Lax vnd BachForellen; ein achteckiger Tisch/ Grotten/ vnd dergleichen sehens würdige Sachen.

      Oben in diesem Baw/ der newn Veste/ ist das Rondel/ oder Cupola, welche vier offne vnnd gegläßte eisine/ vnnd vier hültzne Thürn hat/ vnd kann man auß dieser Cupola in viel Zimmer vnd Veste Creutzweise gehen. An allen Orthen von aussen seyn Sonnen-Vhren angemacht: Jm Schloß-Thurn aber sind schlagende Vhren. Vor dieser newen Veste vber ist das GesandtenHause/ so groß/ in welchem die Abgesandte/ so nicht vom Käyser/ vnnd Königen geschickt werden/ ihre Zimmer haben, Auß dieser

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